LA REYNIE DE LA BRUYÈRE, abbé Jean-Baptiste-Marie-Louis de (Q527)

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LA REYNIE DE LA BRUYÈRE, abbé Jean-Baptiste-Marie-Louis de
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    LA REYNIE DE LA BRUYÈRE, abbé Jean-Baptiste-Marie-Louis de (français)
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    La Bruyère verspottet den Vertreter der Modernen als einen eitlen Laffen, einen Schöngeist, der alle Genres beherrsche und mit seinen gedrechselten Spitzfindigkeiten bei den Damen ankomme.
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    Hier mit tut der »moderne« Philosoph einen Schritt über die Menschenlehre La Bruyères hinaus.
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    Hier mit tut der »moderne« Philosoph einen Schritt über die Menschenlehre La Bruyères hinaus. Dieser hat die Dummheit als individuelles Gebrechen oder Organschwache beleuchtet; aber selbst in dem Blöden, einem »automate«, ruhe eine unsterbliche Seele: »eile va d’égal avec les grandes âmes, avec celles qui font les bonnes têtes ou les hommes d’esprit« (Caractères, S. 343f.).
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    Wer mit einer in weiten Teilen armen und geschundenen Landbevölkerung leben mußte, mochte Illusionen über Gerechtigkeit und Funktionalität der ständischen Ordnung eher verlieren als der Stadtbürger La Bruyère.
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    Wer mit einer in weiten Teilen armen und geschundenen Landbevölkerung leben mußte, mochte Illusionen über Gerechtigkeit und Funktionalität der ständischen Ordnung eher verlieren als der Stadtbürger La Bruyère.
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    Wer mit einer in weiten Teilen armen und geschundenen Landbevölkerung leben mußte, mochte Illusionen über Gerechtigkeit und Funktionalität der ständischen Ordnung eher verlieren als der Stadtbürger La Bruyère. Dieser hat das tierische Elend auf dem Land zwar flüchtig wahrgenommen; aber er vertraut auch darauf, daß die Ungleichheiten eines ständischen Systems, das ihm unabänderlich erscheint, kraft christlicher Sympathie und dank einer ausgleichenden Gerechtigkeit erleichtert werden können. [15] Meslier, der nicht allein die Bibel, sondern auch eine Reihe weltlicher Autoren gekannt und häufig zitiert hat - Malebranche, Fénelon, Montaigne, La Bruyère -, führt die soeben zitierte Beobachtung des Moralisten an und verwandelt sie in den Aufruf, die ständische Ordnung umzustürzen.