ROUSSEAU, Jean-Jacques (Q842): Difference between revisions
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English | ROUSSEAU, Jean-Jacques |
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Statements
ROUSSEAU, Jean-Jacques (français)
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Rousseau Die ersten starken Anregungen auf dem Gebiet einer Erneuerung des inneren Menschen aus raum-zeitlichem Naturerleben heraus gehen auf Rousseau, besonders auf seine Werke La Nouvelle.
Rousseaus Haltung der Natur gegenüber ist von vornherein die eines bewußten inneren Kontaktnehmens mit der Landschaft und ihren Menschen: Je gravissais lentement et à pied des sentiers assez rudes, conduit par un homme que j’avais pris pour être mon guide, et dans lequel, durant toute la route, j’ai trouvé plutôt un ami qu’un mercenaire1.
Jahrhundert verloren gegangene Satzharmonie2 w’ird hier im subjektiven Naturerlebnis Rousseaus wiedergefunden : Tantôt d’immenses roches pendaient en ruines au-dessus de ma tête.
Aus solchen räumlich betonten Erfahrungen von der Belebtheit der Natur ergibt sich für Rousseau eine direkte Beziehung zu seinen eigenen seelischen Zuständen.
Das Mensch und Natur in gleicher Weise durchwaltende Grundgesetz des Lebens3 4 5 6 ist hier leib- und geisthaft fühlbar geworden. Rousseau ist reiner Romantiker in dieser wesenhaften Reaktivierung des gesamten Ich aus der Natur heraus.
Rousseaus nicht theoretisch gedachte, sondern im lebendigen Erleben erfahrene Existence stützt sich ausschließlich auf den in sich selbst eingekehrten, voraussetzungslos gewordenen Geist6. Ihm bieten sich das eigene Selbst, Natur und Gott als ursächliche Lebenszusammenhänge 1 J.
Lamartines Naturbetrachtung bringt auch keine direkte Beziehung zwischen dem Ich und den gleichgearteten Teilen der Natur zum Ausdruck , wie sie in Rousseaus Gleichklangserlebnis und der daraus folgenden wesenhaften Regeneration seiner ganzen Persönlichkeit vorlag.
In beiden Fällen läßt sich beobachten, daß oft im umgekehrten Verhältnis wie bei Rousseau der Dichter auf die Landschaft einwirkt, indem er nur die landschaftlichen Züge beibehält, die ihn zur élévation irn Sinne der durée absolue führen. Aus diesem Grunde wird die Natur, sofern der Dichter ihr nicht indifferent gegenübersteht3 4, auch direkt als Abbild des Göttlichen angesehen : Lamartine bezeichnet sie als Ces vastes attributs qui n’achèvent pas ton nom,1 als immer gegenwärtige, stets unveränderlich wirksame Trösterin des Menschen5, als Schöpfung schlechthin, hinter der Gott als schöpfende Ursache entdeckt werden will : Dieu pour le concevoir a fait l’intelligence, Sous la nature enfin découvre son auteur6 Nur durch intelligence, d. h. durch die Fähigkeit des intellegere, der Einsicht ist dem Menschen das Erkennen Gottes in der Natur möglich.
Die von Rousseau konsequent verteidigte Ansicht, dass alles in der Natur und auch der Mensch von Natur gut sei, dass nur die misérables conventions ihn verderben (VIL 312), hat Diderot bald wieder aufgegeben11).
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Rousseaus Haltung der Natur gegenüber ist von vornherein die eines bewußten inneren Kontaktnehmens mit der Landschaft und ihren Menschen: Je gravissais lentement et à pied des sentiers assez rudes, conduit par un homme que j’avais pris pour être mon guide, et dans lequel, durant toute la route, j’ai trouvé plutôt un ami qu’un mercenaire1.
Lamartine Wie bei Rousseau und Chateaubriand bildet das landschaftliche Raumerlebnis in der Dichtung Lamartines den Ansatzpunkt zu seinem Zeiterlebnis.
Aus dieser Verankerung des landschaftlichen Raumerlebnisses im Symbol erklärt es sich, daß wir nie den direkten regeneratorischen Einfluß der Landschaft auf den Menschen verspüren wie bei Rousseau und nie die mit Künstlerauge gesehene und beschriebene pittoreske Landschaft vorfinden wie bei Chateaubriand.
In beiden Fällen läßt sich beobachten, daß oft im umgekehrten Verhältnis wie bei Rousseau der Dichter auf die Landschaft einwirkt, indem er nur die landschaftlichen Züge beibehält, die ihn zur élévation irn Sinne der durée absolue führen.
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Rousseaus Haltung der Natur gegenüber ist von vornherein die eines bewußten inneren Kontaktnehmens mit der Landschaft und ihren Menschen: Je gravissais lentement et à pied des sentiers assez rudes, conduit par un homme que j’avais pris pour être mon guide, et dans lequel, durant toute la route, j’ai trouvé plutôt un ami qu’un mercenaire1.
Das Mensch und Natur in gleicher Weise durchwaltende Grundgesetz des Lebens3 4 5 6 ist hier leib- und geisthaft fühlbar geworden. Rousseau ist reiner Romantiker in dieser wesenhaften Reaktivierung des gesamten Ich aus der Natur heraus.
Die von Rousseau konsequent verteidigte Ansicht, dass alles in der Natur und auch der Mensch von Natur gut sei, dass nur die misérables conventions ihn verderben (VIL 312), hat Diderot bald wieder aufgegeben11).
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Aus solchen räumlich betonten Erfahrungen von der Belebtheit der Natur ergibt sich für Rousseau eine direkte Beziehung zu seinen eigenen seelischen Zuständen.
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Rousseaus nicht theoretisch gedachte, sondern im lebendigen Erleben erfahrene Existence stützt sich ausschließlich auf den in sich selbst eingekehrten, voraussetzungslos gewordenen Geist6. Ihm bieten sich das eigene Selbst, Natur und Gott als ursächliche Lebenszusammenhänge 1 J.
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Rousseaus bahnbrechende Tat ist es gewesen, dem Menschen im Raum-Zeiterlebnis durch leib-geistige Ganzheitserfahrung das zugleich individuellste wie universellste Grundgesetz des Lebens offenbart zu haben.
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Das niederländische und das deutsche Naturrecht des 17. Jh.s geben der französischen Aufklärung bis hin zu Rousseau wesentliche Impulse.
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Auch die europaweit einflussreichsten Hauptwerke der französischen politischen Philosophie des 18. Jh.s, Montesquieus De l'esprit des lois (1748) und Rousseaus Du contrat social (1762), sind dieser Zeit zuzurechnen.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich Rousseau mit politisch-philosophischen Problemen beschäftigt.
Die Nouvelle Héloïse wurde in einen Gegensatz zu seinen politisch-philosophischen Arbeiten gestellt.21 Die Fragwürdigkeit einer derartigen Interpretation wird bereits deutlich, wenn man sich vergegenwärtigt, daß Rousseau 1762, ein Jahr nach dem Erscheinen der Nouvelle Héloïse, den Contrat social („Gesellschaftsvertrag“) veröffentlicht und auch in späteren Arbeiten, wie in den Lettres sur la législation de la Corse (1764; „Briefe über die Verfassung Korsikas“) und in den Considérations sur le gouvernement de Pologne (1772; „Betrachtungen über die Regierung Polens“), erneut politische Reformprogramme entwickelt.
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Diesbezüglich spielt Rousseaus Zivilisations- und Aufklärungsskepsis eine zentrale Rolle.
Doch so optimistisch die Fortschrittstheorie der Hochaufklärung bis hin zu Condorcet auch sein mag, so unüberhörbar warnen Zivilisationsskeptiker wie Rousseau vor der Kehrseite der Perfektionierung des Menschen und vor den Risiken der Überzivilisiertheit.
Rousseau (Lettre sur la providence, 1756) hält dagegen, das Erdbeben sei eine verhängnisvolle Folge menschlicher Zivilisation und menschlicher Manipulationen an der Natur; er sei nicht bereit, den Trost des Optimismus durch Voltaires Skepsis und Sarkasmus zerstören zu lassen.
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Diesbezüglich spielt Rousseaus Zivilisations- und Aufklärungsskepsis eine zentrale Rolle.
Doch so optimistisch die Fortschrittstheorie der Hochaufklärung bis hin zu Condorcet auch sein mag, so unüberhörbar warnen Zivilisationsskeptiker wie Rousseau vor der Kehrseite der Perfektionierung des Menschen und vor den Risiken der Überzivilisiertheit.
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Diesbezüglich spielt Rousseaus Zivilisations- und Aufklärungsskepsis eine zentrale Rolle.
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Von zentraler Bedeutung für die Aufklärung ist die Anthropologie, die einen starken Akzent auf die vergleichende Ethnologie setzt (der zivilisierte Mensch im Gegensatz zum >barbare< oder zum >bon sauvage<) und mit neuem Interesse das Rätsel der Sprachentstehung zu lösen versucht (wie in den Sprachentstehungstheorien bei Condillac oder Rousseau).
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Voltaires) wie auch zur Kennzeichnung einer originellen Idee verwendet; lange nicht-fiktionale essayistische Passagen werden in den Kontext einer Erzählung eingebettet (Rousseau, Sade).
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Rousseau (Lettre sur la providence, 1756) hält dagegen, das Erdbeben sei eine verhängnisvolle Folge menschlicher Zivilisation und menschlicher Manipulationen an der Natur; er sei nicht bereit, den Trost des Optimismus durch Voltaires Skepsis und Sarkasmus zerstören zu lassen.
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In Frankreich markiert Rousseaus Julie ou La nou-velle Heloise (1761) den Höhepunkt der Gattung des empfindsamen Briefromans.
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In der autobiographischen Tradition im engeren Sinne stehen Rousseaus die weitere Gattungstradition (Alfieri, Goethe) dominierende Confessions (postum 1782/1788).
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In Rousseaus Julie ou La nouvelle Heloise (1761) zeigt sich deutlich, wie Bukolik und Utopie einander überlagern.
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In Rousseaus Julie ou La nouvelle Heloise (1761) zeigt sich deutlich, wie Bukolik und Utopie einander überlagern.
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Ihre ideologischen und künstlerischen Kulminationspunkte werden wir bei Rousseau und Diderot finden. Diese Wende ist vor allem dadurch gekennzeichnet, daß jetzt die Romane und Erzählungen zielgerichtet die Propagierung einer vorgestellten bürgerlichen Moral übernehmen.
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Ihre ideologischen und künstlerischen Kulminationspunkte werden wir bei Rousseau und Diderot finden. Diese Wende ist vor allem dadurch gekennzeichnet, daß jetzt die Romane und Erzählungen zielgerichtet die Propagierung einer vorgestellten bürgerlichen Moral übernehmen.
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Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich Rousseau mit politisch-philosophischen Problemen beschäftigt.
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Die Nouvelle Héloïse wurde in einen Gegensatz zu seinen politisch-philosophischen Arbeiten gestellt.21 Die Fragwürdigkeit einer derartigen Interpretation wird bereits deutlich, wenn man sich vergegenwärtigt, daß Rousseau 1762, ein Jahr nach dem Erscheinen der Nouvelle Héloïse, den Contrat social („Gesellschaftsvertrag“) veröffentlicht und auch in späteren Arbeiten, wie in den Lettres sur la législation de la Corse (1764; „Briefe über die Verfassung Korsikas“) und in den Considérations sur le gouvernement de Pologne (1772; „Betrachtungen über die Regierung Polens“), erneut politische Reformprogramme entwickelt.
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Aber gerade nach dieser Seite hin unterläßt man jede Einwirkung; eure elenden Schriftsteller haben nur für diejenigen Strafpredigten, die unterdrückt sind, und die Moral der Bücher wird stets erfolglos sein, weil sie nur in der Kunst besteht, dem Stärkeren den Hof zu machen.“22 Und darüber hinaus betont Rousseau im Roman selbst: „Die Romane eignen sich vielleicht zum letzten Belehrungsmittel, das noch für ein Volk übrigbleibt, welches bereits so gesunken ist, daß cs sich für jedes andere unempfänglich zeigt.“23 Der Inhalt der Nouvelle Héloïse ist grob skizziert folgender: Saint-Preux, aus den niederen Ständen, dem Volk stammend, als Lehrer im Haus einer adligen Familie angestellt, verliebt sich in die Tochter der Familie.
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Aber gerade nach dieser Seite hin unterläßt man jede Einwirkung; eure elenden Schriftsteller haben nur für diejenigen Strafpredigten, die unterdrückt sind, und die Moral der Bücher wird stets erfolglos sein, weil sie nur in der Kunst besteht, dem Stärkeren den Hof zu machen.“22 Und darüber hinaus betont Rousseau im Roman selbst: „Die Romane eignen sich vielleicht zum letzten Belehrungsmittel, das noch für ein Volk übrigbleibt, welches bereits so gesunken ist, daß cs sich für jedes andere unempfänglich zeigt.“23 Der Inhalt der Nouvelle Héloïse ist grob skizziert folgender: Saint-Preux, aus den niederen Ständen, dem Volk stammend, als Lehrer im Haus einer adligen Familie angestellt, verliebt sich in die Tochter der Familie.
In der damit einsetzenden Spannung zwischen Pflicht und Neigung, Tugend und Verlangen entwickeln Julie und Saint-Preux ein Übermaß an gesteigerten sittlichen Empfindungen und Gefühlen, die einerseits den Idealforderungen Rousseaus im Hinblick auf eine erneuerte Gesellschaft Ausdruck verleihen, andererseits aber auch die ganze unlösbare Problematik solcher Art erzwungener Verhaltensweisen, die die Unterdrückung des natürlichen Gefühlslebens verlangt, erkennen lassen.
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In der damit einsetzenden Spannung zwischen Pflicht und Neigung, Tugend und Verlangen entwickeln Julie und Saint-Preux ein Übermaß an gesteigerten sittlichen Empfindungen und Gefühlen, die einerseits den Idealforderungen Rousseaus im Hinblick auf eine erneuerte Gesellschaft Ausdruck verleihen, andererseits aber auch die ganze unlösbare Problematik solcher Art erzwungener Verhaltensweisen, die die Unterdrückung des natürlichen Gefühlslebens verlangt, erkennen lassen.
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In der damit einsetzenden Spannung zwischen Pflicht und Neigung, Tugend und Verlangen entwickeln Julie und Saint-Preux ein Übermaß an gesteigerten sittlichen Empfindungen und Gefühlen, die einerseits den Idealforderungen Rousseaus im Hinblick auf eine erneuerte Gesellschaft Ausdruck verleihen, andererseits aber auch die ganze unlösbare Problematik solcher Art erzwungener Verhaltensweisen, die die Unterdrückung des natürlichen Gefühlslebens verlangt, erkennen lassen.
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In der damit einsetzenden Spannung zwischen Pflicht und Neigung, Tugend und Verlangen entwickeln Julie und Saint-Preux ein Übermaß an gesteigerten sittlichen Empfindungen und Gefühlen, die einerseits den Idealforderungen Rousseaus im Hinblick auf eine erneuerte Gesellschaft Ausdruck verleihen, andererseits aber auch die ganze unlösbare Problematik solcher Art erzwungener Verhaltensweisen, die die Unterdrückung des natürlichen Gefühlslebens verlangt, erkennen lassen.
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In der damit einsetzenden Spannung zwischen Pflicht und Neigung, Tugend und Verlangen entwickeln Julie und Saint-Preux ein Übermaß an gesteigerten sittlichen Empfindungen und Gefühlen, die einerseits den Idealforderungen Rousseaus im Hinblick auf eine erneuerte Gesellschaft Ausdruck verleihen, andererseits aber auch die ganze unlösbare Problematik solcher Art erzwungener Verhaltensweisen, die die Unterdrückung des natürlichen Gefühlslebens verlangt, erkennen lassen.
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In der damit einsetzenden Spannung zwischen Pflicht und Neigung, Tugend und Verlangen entwickeln Julie und Saint-Preux ein Übermaß an gesteigerten sittlichen Empfindungen und Gefühlen, die einerseits den Idealforderungen Rousseaus im Hinblick auf eine erneuerte Gesellschaft Ausdruck verleihen, andererseits aber auch die ganze unlösbare Problematik solcher Art erzwungener Verhaltensweisen, die die Unterdrückung des natürlichen Gefühlslebens verlangt, erkennen lassen.