Le fils naturel (Q2328)

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Le fils naturel
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    Statements

    Le fils naturel (français)
    Jules, Dormeuille, le marquis d’Ossan, Georges, Richard, Eléonore (français)
    les malheurs d’un enfant naturel de bonne famille élevé chez des paysans vertueux (français)
    sensibilité, mélancolie (français)
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    Diese neuen Konzepte will das Drama Le fils naturel (1757) realisieren. Inhaltlich sind Parallelen zu Nivelle de La Chaussées comédie larmoyante Mélanide S. 45) unübersehbar: Die Freunde Clairville und Dorval lieben Rosalie, wollen sich wegen ihrer Freundschaft aber nicht gegenseitig im Wege stehen.
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    Diese neuen Konzepte will das Drama Le fils naturel (1757) realisieren. Inhaltlich sind Parallelen zu Nivelle de La Chaussées comédie larmoyante Mélanide S. 45) unübersehbar: Die Freunde Clairville und Dorval lieben Rosalie, wollen sich wegen ihrer Freundschaft aber nicht gegenseitig im Wege stehen.
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    Diderots erstes Drama erscheint 1757 unter dem Titel Le fils naturel ou Les épreuves de la vertu, comédie en cinq actes, et en prose, avec l’histoire véritable de la pièce. Die »histoire véritable« umfasst die Rahmenerzählung sowie die Entretiens sur Le fils naturel unter dem Titel Dorval et moi. In dem mehrteiligen Text geht es um die Poetik des bürgerlichen Trauerspiels, zugleich aber auch um Fiktionalität als solche. Faktizität und Fiktionalität werden in einem Wechselspiel von Illusionsbildung und Illusionsdurchbrechung gegeneinander ausgespielt. Der Ich-Erzähler (Moi) signalisiert seine Identität mit dem realen Diderot unverkennbar, indem er sich als Herausgeber der Encyclopédie ausgibt; er hat Paris verlassen, um sich auf dem Land zu erholen. Dort trifft er auf Dorval, so erzählt er, von dessen tragischer Familiengeschichte man ihm bereits berichtet habe. Er und Dorval verspüren eine sonderbare Vertrautheit miteinander. Dorval hat seine Lebensgeschichte in ein Drama gefasst, das er mit den Familienmitgliedern im Salon des Landhauses aufführen will. Er bietet dem Erzähler an, diesem Ereignis als heimlicher Zuschauer beizuwohnen. Das Drama wird in Anwesenheit des Erzählers inszeniert, aber nicht zu Ende gebracht, weil alle Familienmitglieder, die ja ihre eigene Vergangenheit spielen, in Tränen der Rührung ausbrechen. Da der Erzähler die Schlussszene und damit die Auflösung des Stückes – wie den realen Ausgang der Familiengeschichte Dorvals – nicht kennt, bittet er Dorval später, ihm das Manuskript zu überlassen. Das Drama stellt gewissermaßen den Prototyp des ›genre sérieux‹ dar, über dessen Poetik der Erzähler an drei Tagen mit Dorval diskutiert. In ihren Dialogen (»Entretiens«) geht es um das konkrete Drama und die Prinzipien der Dorvalschen Dramenpoetik und damit um Diderots ›genre sérieux‹, das Dorval als Diderots Alter Ego gegen die Einwände des Erzählers zu rechtfertigen sucht. Für den Schluss des Dramas existieren zwei Varianten: ein komödienhaft glücklicher und ein tragischer Ausgang.
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    In De la poesie dramatique erläutert Diderot 1758, die ganze Poetik des Fils naturel nebst Paratexten bestehe darin, Wahrheit und Fiktion zu parallelisieren, wozu es >einer Art Roman< bedurft habe, eben jener »histoire veritable«.
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    Dem Aufstieg des Bürgertunis Rechnung tragend, ist Diderot der erste, der diese Gesellschaftsschicht zum Protagonisten der Tragödie erhebt: In den dramentheoretischen „Entretiens sur Le fils naturel“ (1757) und dem erwähnten „Discours sur la poésie dramatique“ (1758) definiert Diderot das in Prosa abgefaßte „genre sérieux“, dessen „intrigue simple, domestique, et voisine de la vie-réelle“ nicht mehr Könige und Helden der Antike oder der Mythologie zeigt, sondern den „père de famille“, den „commerçant“ oder den „citoyen“.
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    Diderots erstes Drama erscheint 1757 unter dem Titel Le fils naturel ou Les épreuves de la vertu, comédie en cinq actes, et en prose, avec l’histoire véritable de la pièce. Die »histoire véritable« umfasst die Rahmenerzählung sowie die Entretiens sur Le fils naturel unter dem Titel Dorval et moi. In dem mehrteiligen Text geht es um die Poetik des bürgerlichen Trauerspiels, zugleich aber auch um Fiktionalität als solche. Faktizität und Fiktionalität werden in einem Wechselspiel von Illusionsbildung und Illusionsdurchbrechung gegeneinander ausgespielt. Der Ich-Erzähler (Moi) signalisiert seine Identität mit dem realen Diderot unverkennbar, indem er sich als Herausgeber der Encyclopédie ausgibt; er hat Paris verlassen, um sich auf dem Land zu erholen. Dort trifft er auf Dorval, so erzählt er, von dessen tragischer Familiengeschichte man ihm bereits berichtet habe. Er und Dorval verspüren eine sonderbare Vertrautheit miteinander. Dorval hat seine Lebensgeschichte in ein Drama gefasst, das er mit den Familienmitgliedern im Salon des Landhauses aufführen will. Er bietet dem Erzähler an, diesem Ereignis als heimlicher Zuschauer beizuwohnen. Das Drama wird in Anwesenheit des Erzählers inszeniert, aber nicht zu Ende gebracht, weil alle Familienmitglieder, die ja ihre eigene Vergangenheit spielen, in Tränen der Rührung ausbrechen. Da der Erzähler die Schlussszene und damit die Auflösung des Stückes – wie den realen Ausgang der Familiengeschichte Dorvals – nicht kennt, bittet er Dorval später, ihm das Manuskript zu überlassen. Das Drama stellt gewissermaßen den Prototyp des ›genre sérieux‹ dar, über dessen Poetik der Erzähler an drei Tagen mit Dorval diskutiert. In ihren Dialogen (»Entretiens«) geht es um das konkrete Drama und die Prinzipien der Dorvalschen Dramenpoetik und damit um Diderots ›genre sérieux‹, das Dorval als Diderots Alter Ego gegen die Einwände des Erzählers zu rechtfertigen sucht. Für den Schluss des Dramas existieren zwei Varianten: ein komödienhaft glücklicher und ein tragischer Ausgang.
    1 reference
    In De la poesie dramatique erläutert Diderot 1758, die ganze Poetik des Fils naturel nebst Paratexten bestehe darin, Wahrheit und Fiktion zu parallelisieren, wozu es >einer Art Roman< bedurft habe, eben jener »histoire veritable«.
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    Der Roman Lucile, ou les Progrès de la vertu gehört zu dem im 18. Jahrhundert aufgebrochenen und auch wieder versiegten Strom von Werken, die die Tugend zum Hauptvorwurf haben und sie unmißverständlich bereits im Titel herausstellen, von Richardsons Pamela, or Virtue Rewarded über Diderots Fils naturel, ou les Epreuves de la vertu hin zu Sades Justine, ou les Malheurs de la vertu.
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    Der Roman Lucile, ou les Progrès de la vertu gehört zu dem im 18. Jahrhundert aufgebrochenen und auch wieder versiegten Strom von Werken, die die Tugend zum Hauptvorwurf haben und sie unmißverständlich bereits im Titel herausstellen, von Richardsons Pamela, or Virtue Rewarded über Diderots Fils naturel, ou les Epreuves de la vertu hin zu Sades Justine, ou les Malheurs de la vertu. Die Gestalt der Lucile dagegen, in ihrer ursprünglichen Auffassung als Bürgermädchen fern der Tugend, hat einen sehr viel weiter zurückreichenden Stammbaum von Vorgängerinnen, die mit dem Terminus «verführte Einfalt» am treffendsten gekennzeichnet sind. Für diese gilt allerdings, daß in den Geschichten von ihrer Verführung «die Einfalt der Heldin und die komische Darstellung sich wechselseitig bedingen».