MONTESQUIEU, Charles-Louis de (Q708)

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MONTESQUIEU, Charles-Louis de
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    MONTESQUIEU, Charles-Louis de (français)
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    An die Frühaufklärung, die eine bemerkenswerte Romanproduktion in Gang setzt und wichtige ästhetisch-poetologische Neuansätze und subversive politische Entwürfe wie das Testament des Abbe Meslier (1729; Teiledition durch Voltaire 1762) hervorbringt, schließt sich ab den 1740er Jahren die Hochaufklärung an mit ihrer Radikalisierung der >Lumieres< im französischen Materialismus (La Mettrie), der die Phänomene der Welt auf die Gesetzmäßigkeiten der Materie zurückführt, mit der philosophischen Ausprägung eines genuin französischen Sensualismus (Condillac), der Erfahrungen auf individuelle Sinneseindrücke zurückführt, mit der Naturgeschichte Buffons, dem politiktheoretischen Hauptwerk Montesquieus und dem literarischen und philosophischen Frühwerk Diderots.
    Auch die europaweit einflussreichsten Hauptwerke der französischen politischen Philosophie des 18. Jh.s, Montesquieus De l'esprit des lois (1748) und Rousseaus Du contrat social (1762), sind dieser Zeit zuzurechnen.
    Mit seiner staats- und rechtstheoretischen Schrift De l'esprit des lois ou du rapport que les lois doivent avoir avec la Constitution de chaque gouvernement, les maurs, le climat, la religion, le commerce etc. (1748; Defense de L'esprit des lois, 1750) liefert Montesquieu einen der einflussreichsten Beiträge zur europäischen und transatlantischen Aufklärung. In dieser Schrift entwickelt er seine politische Theorie der Gewaltenteilung und der repräsentativen Herrschaft, die über die Aufklärung hinaus mannigfaltige Wirkungen, vor allem auf den Liberalismus, zeitigt.
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    An die Seite traditioneller Darstellungsästhetik treten geschmacks- und wirkungsästhetische Ansätze unterschiedlicher Herkunft: Italienische Autoren wie Muratori, englische wie Hume, französische wie Madame Dacier, Voltaire, Batteux, Montesquieu und Marmontel beschäftigen sich mit der Analyse des Geschmacksbegriffs.
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    Mit seinem erfolgreichen Roman Lettres persanes hat Montesquieu maßgeblichen Anteil an der französischen Frühaufklärung. In dem Prototyp des aufklärerischen Briefromans, einem frühen Zeugnis intelligenter Funktionalisierung der literarischen Form im 18. Jh., wird das endende Regime Ludwigs XIV. Mit seiner staats- und rechtstheoretischen Schrift De l'esprit des lois ou du rapport que les lois doivent avoir avec la Constitution de chaque gouvernement, les maurs, le climat, la religion, le commerce etc. (1748; Defense de L'esprit des lois, 1750) liefert Montesquieu einen der einflussreichsten Beiträge zur europäischen und transatlantischen Aufklärung.
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    Mit seinem erfolgreichen Roman Lettres persanes hat Montesquieu maßgeblichen Anteil an der französischen Frühaufklärung. In dem Prototyp des aufklärerischen Briefromans, einem frühen Zeugnis intelligenter Funktionalisierung der literarischen Form im 18. Jh., wird das endende Regime Ludwigs XIV. Mit seiner staats- und rechtstheoretischen Schrift De l'esprit des lois ou du rapport que les lois doivent avoir avec la Constitution de chaque gouvernement, les maurs, le climat, la religion, le commerce etc. (1748; Defense de L'esprit des lois, 1750) liefert Montesquieu einen der einflussreichsten Beiträge zur europäischen und transatlantischen Aufklärung.
    Prägend sind Montesquieus in der Schwebe gehaltene Kritik an der zeitgenössischen Gesellschaft, seine wie mit leichter Hand notierten Antworten auf die Fragen nach dem rechten Zusammenleben der Religionen und Konfessionen, nach der geeignetsten Staats- und Regierungsform und der persönlichen Freiheit.
    Es handelt sich insgesamt um eine klug dosierte sowie ironisch reflektierte Polemik gegen Ludwig XIV. Der Reisende, der — nach Montesquieus Verständnis — aus einem despotisch regierten Staatswesen kommt, entwirft, indem er scheinbar oberflächliche Impressionen miteinander kombiniert, ein Bild der Herrscherkunst des französischen Königs, in dem wir einige Merkmale des Zerfalls der Monarchie, also Wesenszüge des Despotismus entdecken.
    Harsin, in: Histoi économique et sociale, II, S. 276) Montesquieu überrascht und fasziniert den zeitgenössischen Leser nicht allein mit der ironisch gebrochenen Widerspiegelung des vertrauten kulturellen Kontextes. Im Aufbau des Briefromans verbindet er moralistische Gesellschaftssatire und staatsphilosophische Überlegungen mit dem Charme orientalischer Erotik.
    Demnach sind die Erfüllung gesellschaftlicher Aufgaben und die Befolgung der Bürgerpflichten gottgefällig und ein Ausdruck der Religiosität, nicht aber die Befolgung religiöser Rituale. [56] Die Kritik religiöser Vorschriften, Gebräuche und Glaubenssätze ist in den Persischen Briefen dem Wortlaut nach gegen den Islam gerichtet; dank der allgemeinen geschichts- und moralphilosophischen Überlegungen, die Montesquieu mit der Trog-lodyten-Erzählung eingebaut hat, vermag der Leser die Kritik in analoger Weise auch auf das Christentum anzuwenden.
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    Diese beiden Staatsformen analysiert Montesquieu zusammen mit der Republik als dritter möglicher Staatsform in De l'esprit des lois später genau.
    Prägend sind Montesquieus in der Schwebe gehaltene Kritik an der zeitgenössischen Gesellschaft, seine wie mit leichter Hand notierten Antworten auf die Fragen nach dem rechten Zusammenleben der Religionen und Konfessionen, nach der geeignetsten Staats- und Regierungsform und der persönlichen Freiheit.
    Harsin, in: Histoi économique et sociale, II, S. 276) Montesquieu überrascht und fasziniert den zeitgenössischen Leser nicht allein mit der ironisch gebrochenen Widerspiegelung des vertrauten kulturellen Kontextes. Im Aufbau des Briefromans verbindet er moralistische Gesellschaftssatire und staatsphilosophische Überlegungen mit dem Charme orientalischer Erotik.
    Tugend und Freiheit, Gerechtigkeit und Glück betrachtet Montesquieu nicht allein unter einem individuell psychologischen, sondern auch unter einem staatsphilosophischen und geschichtsphilosophischen Aspekt.
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    Prägend sind Montesquieus in der Schwebe gehaltene Kritik an der zeitgenössischen Gesellschaft, seine wie mit leichter Hand notierten Antworten auf die Fragen nach dem rechten Zusammenleben der Religionen und Konfessionen, nach der geeignetsten Staats- und Regierungsform und der persönlichen Freiheit.
    Sein Feldzug für religiöse Toleranz bezieht Argumente Bayles und Lockes, aber auch pragmatische Motive ein, die er schon in den Lettres philosophiques angeführt hat und die sich ähnlich u. a. bei Montesquieu finden, wie z.
    Demnach sind die Erfüllung gesellschaftlicher Aufgaben und die Befolgung der Bürgerpflichten gottgefällig und ein Ausdruck der Religiosität, nicht aber die Befolgung religiöser Rituale. [56] Die Kritik religiöser Vorschriften, Gebräuche und Glaubenssätze ist in den Persischen Briefen dem Wortlaut nach gegen den Islam gerichtet; dank der allgemeinen geschichts- und moralphilosophischen Überlegungen, die Montesquieu mit der Trog-lodyten-Erzählung eingebaut hat, vermag der Leser die Kritik in analoger Weise auch auf das Christentum anzuwenden.
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    Prägend sind Montesquieus in der Schwebe gehaltene Kritik an der zeitgenössischen Gesellschaft, seine wie mit leichter Hand notierten Antworten auf die Fragen nach dem rechten Zusammenleben der Religionen und Konfessionen, nach der geeignetsten Staats- und Regierungsform und der persönlichen Freiheit.
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    Prägend sind Montesquieus in der Schwebe gehaltene Kritik an der zeitgenössischen Gesellschaft, seine wie mit leichter Hand notierten Antworten auf die Fragen nach dem rechten Zusammenleben der Religionen und Konfessionen, nach der geeignetsten Staats- und Regierungsform und der persönlichen Freiheit.
    Tugend und Freiheit, Gerechtigkeit und Glück betrachtet Montesquieu nicht allein unter einem individuell psychologischen, sondern auch unter einem staatsphilosophischen und geschichtsphilosophischen Aspekt.
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    Montesquieu lässt in Lettres persanes seinen Protagonisten Usbek auf die Frage nach dem Verhältnis von Glück und Tugend eine Geschichte erzählen, die er mit den Worten einleitet: »[...] je n'ai pas cru devoir employer des raisonnements fort abstraits: il y a certaines verites qu'il ne suffit pas de persuader, mais qu'il faut encore faire sentir.
    Tugend und Freiheit, Gerechtigkeit und Glück betrachtet Montesquieu nicht allein unter einem individuell psychologischen, sondern auch unter einem staatsphilosophischen und geschichtsphilosophischen Aspekt.
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    Montesquieu lässt in Lettres persanes seinen Protagonisten Usbek auf die Frage nach dem Verhältnis von Glück und Tugend eine Geschichte erzählen, die er mit den Worten einleitet: »[...] je n'ai pas cru devoir employer des raisonnements fort abstraits: il y a certaines verites qu'il ne suffit pas de persuader, mais qu'il faut encore faire sentir.
    Tugend und Freiheit, Gerechtigkeit und Glück betrachtet Montesquieu nicht allein unter einem individuell psychologischen, sondern auch unter einem staatsphilosophischen und geschichtsphilosophischen Aspekt.
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    Besonders in der Epoche der Aufklärung findet man Erzählungen, in denen die Erregung der Affekte der Vermittlung philosophischer Ideen diente: „Lettres persanes“ (1721) von Montesquieu; „Les Liaisons dangereuses“ (1782) von Choderlos de Laclos; „La Nouvelle Justine, ou les Malheurs de la vertu.
    Montesquieu (1689-1755) hat diese Möglichkeiten voll genutzt, indem er die Beschreibung der französischen Zustände, Traditionen und Vorurteile einem vornehmen Reisenden aus dem Orient überträgt; er fügt dieser verfremdenden Perspektive eine zweite hinzu, indem auch der Perser sich von seiner eigenen kulturellen Tradition distanziert, sie in Frage stellt und einer philosophischen Prüfung unterzieht.
    Tugend und Freiheit, Gerechtigkeit und Glück betrachtet Montesquieu nicht allein unter einem individuell psychologischen, sondern auch unter einem staatsphilosophischen und geschichtsphilosophischen Aspekt.
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    Montesquieu (1689-1755) hat diese Möglichkeiten voll genutzt, indem er die Beschreibung der französischen Zustände, Traditionen und Vorurteile einem vornehmen Reisenden aus dem Orient überträgt; er fügt dieser verfremdenden Perspektive eine zweite hinzu, indem auch der Perser sich von seiner eigenen kulturellen Tradition distanziert, sie in Frage stellt und einer philosophischen Prüfung unterzieht.
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    Montesquieu (1689-1755) hat diese Möglichkeiten voll genutzt, indem er die Beschreibung der französischen Zustände, Traditionen und Vorurteile einem vornehmen Reisenden aus dem Orient überträgt; er fügt dieser verfremdenden Perspektive eine zweite hinzu, indem auch der Perser sich von seiner eigenen kulturellen Tradition distanziert, sie in Frage stellt und einer philosophischen Prüfung unterzieht.
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    Montesquieu (1689-1755) hat diese Möglichkeiten voll genutzt, indem er die Beschreibung der französischen Zustände, Traditionen und Vorurteile einem vornehmen Reisenden aus dem Orient überträgt; er fügt dieser verfremdenden Perspektive eine zweite hinzu, indem auch der Perser sich von seiner eigenen kulturellen Tradition distanziert, sie in Frage stellt und einer philosophischen Prüfung unterzieht.
    Mit welchem Geschick und Erfolg Montesquieu die verfremdende Darstellung der französischen Zustände handhabt, möchte ich an einem Abschnitt aus dem XXIV. Brief der Lettres persanes [49] zeigen. Er behauptet nun, daß der König ganze Krie?
    Der Reisende, der — nach Montesquieus Verständnis — aus einem despotisch regierten Staatswesen kommt, entwirft, indem er scheinbar oberflächliche Impressionen miteinander kombiniert, ein Bild der Herrscherkunst des französischen Königs, in dem wir einige Merkmale des Zerfalls der Monarchie, also Wesenszüge des Despotismus entdecken.
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    Montesquieu (1689-1755) hat diese Möglichkeiten voll genutzt, indem er die Beschreibung der französischen Zustände, Traditionen und Vorurteile einem vornehmen Reisenden aus dem Orient überträgt; er fügt dieser verfremdenden Perspektive eine zweite hinzu, indem auch der Perser sich von seiner eigenen kulturellen Tradition distanziert, sie in Frage stellt und einer philosophischen Prüfung unterzieht.
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    Mit welchem Geschick und Erfolg Montesquieu die verfremdende Darstellung der französischen Zustände handhabt, möchte ich an einem Abschnitt aus dem XXIV. Brief der Lettres persanes [49] zeigen. Er behauptet nun, daß der König ganze Krie?
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    Mit welchem Geschick und Erfolg Montesquieu die verfremdende Darstellung der französischen Zustände handhabt, möchte ich an einem Abschnitt aus dem XXIV. Brief der Lettres persanes [49] zeigen. Er behauptet nun, daß der König ganze Krie?
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    Mit welchem Geschick und Erfolg Montesquieu die verfremdende Darstellung der französischen Zustände handhabt, möchte ich an einem Abschnitt aus dem XXIV. Brief der Lettres persanes [49] zeigen. Er behauptet nun, daß der König ganze Krie?
    Der Reisende, der — nach Montesquieus Verständnis — aus einem despotisch regierten Staatswesen kommt, entwirft, indem er scheinbar oberflächliche Impressionen miteinander kombiniert, ein Bild der Herrscherkunst des französischen Königs, in dem wir einige Merkmale des Zerfalls der Monarchie, also Wesenszüge des Despotismus entdecken.
    Betrachtet man die Kriterien, mit denen Montesquieu später den Verfall der Monarchie, ihren Übergang zum Despotismus beschreibt [53], so überraschen die Parallelen zur Darstellung der Lettres persanes: Der König bezieht alles auf sich, Wünsche und Begierden (»vanité«), Ehre (»titres d’honneur«), wirtschaftliche Interessen seiner Untertanen dienen ausschließlich seinem konkreten Vorteil; schließlich redet er ihnen noch ein, er sei ein wundertätiger Heiland, der sie von körperlichen Leiden befreie.
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    Mit welchem Geschick und Erfolg Montesquieu die verfremdende Darstellung der französischen Zustände handhabt, möchte ich an einem Abschnitt aus dem XXIV. Brief der Lettres persanes [49] zeigen. Er behauptet nun, daß der König ganze Krie?
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    Mit welchem Geschick und Erfolg Montesquieu die verfremdende Darstellung der französischen Zustände handhabt, möchte ich an einem Abschnitt aus dem XXIV. Brief der Lettres persanes [49] zeigen. Er behauptet nun, daß der König ganze Krie?
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    Der Reisende, der — nach Montesquieus Verständnis — aus einem despotisch regierten Staatswesen kommt, entwirft, indem er scheinbar oberflächliche Impressionen miteinander kombiniert, ein Bild der Herrscherkunst des französischen Königs, in dem wir einige Merkmale des Zerfalls der Monarchie, also Wesenszüge des Despotismus entdecken.
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    Der Reisende, der — nach Montesquieus Verständnis — aus einem despotisch regierten Staatswesen kommt, entwirft, indem er scheinbar oberflächliche Impressionen miteinander kombiniert, ein Bild der Herrscherkunst des französischen Königs, in dem wir einige Merkmale des Zerfalls der Monarchie, also Wesenszüge des Despotismus entdecken.
    Betrachtet man die Kriterien, mit denen Montesquieu später den Verfall der Monarchie, ihren Übergang zum Despotismus beschreibt [53], so überraschen die Parallelen zur Darstellung der Lettres persanes: Der König bezieht alles auf sich, Wünsche und Begierden (»vanité«), Ehre (»titres d’honneur«), wirtschaftliche Interessen seiner Untertanen dienen ausschließlich seinem konkreten Vorteil; schließlich redet er ihnen noch ein, er sei ein wundertätiger Heiland, der sie von körperlichen Leiden befreie.
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    Der Reisende, der — nach Montesquieus Verständnis — aus einem despotisch regierten Staatswesen kommt, entwirft, indem er scheinbar oberflächliche Impressionen miteinander kombiniert, ein Bild der Herrscherkunst des französischen Königs, in dem wir einige Merkmale des Zerfalls der Monarchie, also Wesenszüge des Despotismus entdecken.
    Betrachtet man die Kriterien, mit denen Montesquieu später den Verfall der Monarchie, ihren Übergang zum Despotismus beschreibt [53], so überraschen die Parallelen zur Darstellung der Lettres persanes: Der König bezieht alles auf sich, Wünsche und Begierden (»vanité«), Ehre (»titres d’honneur«), wirtschaftliche Interessen seiner Untertanen dienen ausschließlich seinem konkreten Vorteil; schließlich redet er ihnen noch ein, er sei ein wundertätiger Heiland, der sie von körperlichen Leiden befreie.
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    Harsin, in: Histoi économique et sociale, II, S. 276) Montesquieu überrascht und fasziniert den zeitgenössischen Leser nicht allein mit der ironisch gebrochenen Widerspiegelung des vertrauten kulturellen Kontextes. Im Aufbau des Briefromans verbindet er moralistische Gesellschaftssatire und staatsphilosophische Überlegungen mit dem Charme orientalischer Erotik.
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    Harsin, in: Histoi économique et sociale, II, S. 276) Montesquieu überrascht und fasziniert den zeitgenössischen Leser nicht allein mit der ironisch gebrochenen Widerspiegelung des vertrauten kulturellen Kontextes. Im Aufbau des Briefromans verbindet er moralistische Gesellschaftssatire und staatsphilosophische Überlegungen mit dem Charme orientalischer Erotik.
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    Tugend und Freiheit, Gerechtigkeit und Glück betrachtet Montesquieu nicht allein unter einem individuell psychologischen, sondern auch unter einem staatsphilosophischen und geschichtsphilosophischen Aspekt.
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    Tugend und Freiheit, Gerechtigkeit und Glück betrachtet Montesquieu nicht allein unter einem individuell psychologischen, sondern auch unter einem staatsphilosophischen und geschichtsphilosophischen Aspekt.
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    Einige Aspekte des städtischen Lebens unterzieht der Ich-Erzähler einer kritischen Betrachtung; der Autor verwendet hierzu ein ähnliches ästhetisches Verfahren wie Montesquieu: Der junge Mann vom Land bewegt sich wie ein Fremdling in der großen Stadt und kann sich also unbefangen über die neuen Eindrücke äußern.
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    Vision de Babouc (1748), Candide ou l’Optimisme (1759) Der vornehme Perser aus Montesquieus Briefroman ist aufgebrochen, »um mühevoll die Weisheit zu suchen« ; auch Candide und Babouc, die kritischen Reisenden der beiden philosophischen Erzählungen Voltaires, folgen diesem Ziel; allerdings sind sie nicht in die Vorurteile ihrer eigenen Kultur verstrickt - wie Usbek etwa in die Vorstellungswelt des orientalischen Despotismus.
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