GRIMM, Friedrich Melchior, baron (Q433)

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GRIMM, Friedrich Melchior, baron
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    Statements

    GRIMM, Friedrich Melchior, baron (français)
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    Was für uns die Korrespondenz Raynal’s, nicht minder aber auch die Grimm’s und Meister’s, ermüdend macht, ist die ausführliche Besprechung und Schilderung so vieler Schriften und Schriftsteller, die, schnell vergessen, heute nur noch für den Spezialforscher existieren.
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    Friedrich dem Grossen zu Liebe geht auch Grimm in seiner sonst der Politik vorsichtig abgewandten Korrespondenz näher’ auf die Ereignisse des siebenjährigen Krieges ein und tadelt mit rückhaltloser Schärfe die unnatürliche Allianz des Versailler Hofes mit dem habsburgischen Erbfeinde.
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    Ein anders angelegter, vielseitiger und ganz in den Aufklärungsideen lebender Mann war sein Nachfolger Friedrich Melchior Grimm.
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    Mochte auch Grimm schon in Deutschland sich mit einer Vorliebe für die italienische Musik, die damals im deutschen Süden auf der Opernbühne herrschte, erfüllt haben und nur, um in Paris nicht Anstoss zu erregen, noch einem Rameau Bewunderung zollen, erst des Genfers Musiktheorien und Musikkritik haben jene lebendige Abneigung gegen die französische Oper in ihm entwickelt, die seine Satire, der Prophet von Böhmischbroda, offen kundgibt.
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    Während d’Alembert, so weit bei ihm von einer Sympathie für Konfessionsunterschiede die Rede sein kann, nie von der Einwirkung der katholischen Erziehung sich ganz freimachte und auch Voltaire den Protestantismus noch feindseliger beurteilte, als den Katholizismus, fällt für Grimm das Luthertum mit der Volksaufklärung und selbst mit der Toleranz ziemlich zusammen, die katholische Volksbildung ist ihm ein Mittel der Verdummung.
    Das öfter ausgesprochene Urteil Grimm’s, dass die Zeit Ludwigs XV. in Dichtung und Kunst nur eine künstliche Nach blüte des Siècle de Louis XIV sei, ist zwar dem Bewusstsein der Zeit entsprechend, wird aber auf Männer wie Voltaire angewandt, ein entschieden unbilliges.
    Auch die oft apodiktische Kritik über die Comédie française und über Künstlerinnen, wie die Clairon lässt die sehr einseitige Antipathie Grimm’s ebenso durchblicken wie seine Parteinahme für die italienische Buffooper und für Grétry eine zu parteiische Sympathie verrät.
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    Völlig aber als Grimm’s eigenstes Werk sind die eingehenden, sorgfältigen litterarhistorischen Übersichten und Zeitschilderungen anzusehen, welche er den Jahresanfängen namentlich vorausgehen lässt, und sie allein würden uns von seiner Belesenheit, Schreibgewandtheit und Auffassungsgabe eine hohe Meinung geben.