PRÉVOST, abbé Antoine-François (Q798)

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PRÉVOST, abbé Antoine-François
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    PRÉVOST, abbé Antoine-François (français)
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    Das Thema Selbstmord (1734 prägt der Abbe Prevost den Begriff >suicide<) zählt zu den Kernthemen der Aufklärungsphilosophie und der Literatur der Epoche (Goethe, Die Leiden des jungen Werthers, 1774).
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    Zudem gibt es Fälle, in denen die Frau Opfer und Täterin, femme fatale ist (Antoine-Francois Prevost d'Exiles, Histoire du Chevalier des Grieux et de Manon Lescaut, 1731/1753).
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    Dass Sade am Jahrhundertende den Inzest feiert, wird als Tabubruch in der Erzähl- und Reiseliteratur des Jahrhunderts (Prevost, Histoire generale des voyages, ab 1747) gründlich vorbereitet.
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    Doch geht es ihm auch in diesem Werk nicht in erster Linie darum - wie es etwa noch bei Marivaux und Prévost der Fall war -, ein umfassendes Sittenbild der Zeit mit einem vorwiegend kritischen Akzent zu gestalten.
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    Ausgehend vom moralischen Verhaltensideal der sensibilité der 30er-Jahre (Prévost, Marivaux, Nivelle de La Chaussée) bricht sich der Gefühlskult mit Rousseau langsam Bahn, bis die Verabsolutierung von Herz und Leidenschaft bei André Chénier ihren Höhepunkt erreicht.
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    Ausgehend vom moralischen Verhaltensideal der sensibilité der 30er-Jahre (Prévost, Marivaux, Nivelle de La Chaussée) bricht sich der Gefühlskult mit Rousseau langsam Bahn, bis die Verabsolutierung von Herz und Leidenschaft bei André Chénier ihren Höhepunkt erreicht.
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    Der realistische Anspruch, mit dem die Mehrzahl der „voyages imaginaires“ auftrat und der sich auf die tatsächlich stark mit realistischen Elementen durchsetzten Reiseschilderungen gründete, wie auch die literarische Form rückte sie in unmittelbare Nähe der abenteuerlichen Memoirenromane, die ihrerseits - wie etwa Prévosts Cleveland - Schilderungen utopischer Gesellschaftszustände einschließen konnten.
    Jahrhundert, der märchenhaft-phantastischen Contes und der sich realistischer Darstellungselemcntc bedienenden Romane Marivauxscher oder Prévostscher Prägung einen durch den gemeinsamen Gegenstand, nämlich die Gesellschaftsproblematik ihrer Zeit bedingten inneren Zusammenhang aufweisen.
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    Jahrhundert, der märchenhaft-phantastischen Contes und der sich realistischer Darstellungselemcntc bedienenden Romane Marivauxscher oder Prévostscher Prägung einen durch den gemeinsamen Gegenstand, nämlich die Gesellschaftsproblematik ihrer Zeit bedingten inneren Zusammenhang aufweisen.
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    Jahrhundert insbesondere im Zuge ihrer Psychologisierung (Marivaux, Prévost, Richardson) zunehmend eine emotionale Wirkung beim Leser hervorzurufen suchten, ihn rühren sowie Mitgefühl für den Helden bei ihm erzeugen wollten - Richardson, so wird berichtet, habe über das Schicksal seiner eigenen Romanhelden Tränen vergossen!
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    Der Romanautor als Kenner der menschlichen Natur kann zu diesem harmonisierten Glück beitragen, indem er im Bildungsroman das Verhältnis des höchst individualisierten und dennoch exemplarischen und zur Identifikation tauglichen Ich zur Gesellschaft auf allen sozialen und psychologischen Ebenen in seiner Komplexität auslotet Die vier bedeutendsten Romanautoren der Frühaufklärung stehen für wichtige Phänomene des Romans der ersten Jahrhunderthälfte: die Thematik des sozialen Aufstiegs und des Zufalls in einer modifizierten pikaresken Romanstruktur und zum Teil in der Tradition des komischen Realismus insbesondere bei Lesage (Histoire de Gil Blas de Santillane, 1715-35) und Marivaux (Le Paysan parvenu, 1734-35); bei diesen auch die zeitsatirische, zum Teil moralistische Verve und vor allem die Erzählung aus der Ich-Perspektive (vgl. auch Marivaux’ La vie de Marianne, 1731-41); die besonderen Fortschritte in der Psychologisierung der Protagonisten, vor allem in der Vie de Marianne, in der dem “double registre” eine herausragende Rolle zufällt, und in Prevosts Véritable histoire du Chevalier des Grieux et de Manon Lescaut (1731), die durch die deutlichen Bezüge zur zeitgenössischen Realität (Verdinglichung der Lebens- und Liebesbeziehungen, Macht des Zufalls und des Geldes, Standesgrenzen, Korrektur des rationalistischen Optimismus, Kehrseite der individualistischen Befreiung aus normativen moralischen Bindungen) so etwas wie einen wichtigen Aspekt der “Dialektik der Aufklärung” antizipiert und deren im Kontext der Mémoires d’un homme de qualité begründete Ich-Form den extrem subjektiven Charakter der Lebensbeichte manifest werden läßt; schließlich die Form des Briefromans in Montesquieus Lettres persanes von 1721 (dem Autor zufolge “une espèce de roman”) mit ihrer doppelten Realitätssatire, bei der die Infragestellung des Eigenen mit Hilfe des damit kontrastierenden Fremden ergänzt wird durch die Relativierung auch des Fremden.
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    Der Romanautor als Kenner der menschlichen Natur kann zu diesem harmonisierten Glück beitragen, indem er im Bildungsroman das Verhältnis des höchst individualisierten und dennoch exemplarischen und zur Identifikation tauglichen Ich zur Gesellschaft auf allen sozialen und psychologischen Ebenen in seiner Komplexität auslotet Die vier bedeutendsten Romanautoren der Frühaufklärung stehen für wichtige Phänomene des Romans der ersten Jahrhunderthälfte: die Thematik des sozialen Aufstiegs und des Zufalls in einer modifizierten pikaresken Romanstruktur und zum Teil in der Tradition des komischen Realismus insbesondere bei Lesage (Histoire de Gil Blas de Santillane, 1715-35) und Marivaux (Le Paysan parvenu, 1734-35); bei diesen auch die zeitsatirische, zum Teil moralistische Verve und vor allem die Erzählung aus der Ich-Perspektive (vgl. auch Marivaux’ La vie de Marianne, 1731-41); die besonderen Fortschritte in der Psychologisierung der Protagonisten, vor allem in der Vie de Marianne, in der dem “double registre” eine herausragende Rolle zufällt, und in Prevosts Véritable histoire du Chevalier des Grieux et de Manon Lescaut (1731), die durch die deutlichen Bezüge zur zeitgenössischen Realität (Verdinglichung der Lebens- und Liebesbeziehungen, Macht des Zufalls und des Geldes, Standesgrenzen, Korrektur des rationalistischen Optimismus, Kehrseite der individualistischen Befreiung aus normativen moralischen Bindungen) so etwas wie einen wichtigen Aspekt der “Dialektik der Aufklärung” antizipiert und deren im Kontext der Mémoires d’un homme de qualité begründete Ich-Form den extrem subjektiven Charakter der Lebensbeichte manifest werden läßt; schließlich die Form des Briefromans in Montesquieus Lettres persanes von 1721 (dem Autor zufolge “une espèce de roman”) mit ihrer doppelten Realitätssatire, bei der die Infragestellung des Eigenen mit Hilfe des damit kontrastierenden Fremden ergänzt wird durch die Relativierung auch des Fremden.
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    Der Romanautor als Kenner der menschlichen Natur kann zu diesem harmonisierten Glück beitragen, indem er im Bildungsroman das Verhältnis des höchst individualisierten und dennoch exemplarischen und zur Identifikation tauglichen Ich zur Gesellschaft auf allen sozialen und psychologischen Ebenen in seiner Komplexität auslotet Die vier bedeutendsten Romanautoren der Frühaufklärung stehen für wichtige Phänomene des Romans der ersten Jahrhunderthälfte: die Thematik des sozialen Aufstiegs und des Zufalls in einer modifizierten pikaresken Romanstruktur und zum Teil in der Tradition des komischen Realismus insbesondere bei Lesage (Histoire de Gil Blas de Santillane, 1715-35) und Marivaux (Le Paysan parvenu, 1734-35); bei diesen auch die zeitsatirische, zum Teil moralistische Verve und vor allem die Erzählung aus der Ich-Perspektive (vgl. auch Marivaux’ La vie de Marianne, 1731-41); die besonderen Fortschritte in der Psychologisierung der Protagonisten, vor allem in der Vie de Marianne, in der dem “double registre” eine herausragende Rolle zufällt, und in Prevosts Véritable histoire du Chevalier des Grieux et de Manon Lescaut (1731), die durch die deutlichen Bezüge zur zeitgenössischen Realität (Verdinglichung der Lebens- und Liebesbeziehungen, Macht des Zufalls und des Geldes, Standesgrenzen, Korrektur des rationalistischen Optimismus, Kehrseite der individualistischen Befreiung aus normativen moralischen Bindungen) so etwas wie einen wichtigen Aspekt der “Dialektik der Aufklärung” antizipiert und deren im Kontext der Mémoires d’un homme de qualité begründete Ich-Form den extrem subjektiven Charakter der Lebensbeichte manifest werden läßt; schließlich die Form des Briefromans in Montesquieus Lettres persanes von 1721 (dem Autor zufolge “une espèce de roman”) mit ihrer doppelten Realitätssatire, bei der die Infragestellung des Eigenen mit Hilfe des damit kontrastierenden Fremden ergänzt wird durch die Relativierung auch des Fremden.
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    Der Romanautor als Kenner der menschlichen Natur kann zu diesem harmonisierten Glück beitragen, indem er im Bildungsroman das Verhältnis des höchst individualisierten und dennoch exemplarischen und zur Identifikation tauglichen Ich zur Gesellschaft auf allen sozialen und psychologischen Ebenen in seiner Komplexität auslotet Die vier bedeutendsten Romanautoren der Frühaufklärung stehen für wichtige Phänomene des Romans der ersten Jahrhunderthälfte: die Thematik des sozialen Aufstiegs und des Zufalls in einer modifizierten pikaresken Romanstruktur und zum Teil in der Tradition des komischen Realismus insbesondere bei Lesage (Histoire de Gil Blas de Santillane, 1715-35) und Marivaux (Le Paysan parvenu, 1734-35); bei diesen auch die zeitsatirische, zum Teil moralistische Verve und vor allem die Erzählung aus der Ich-Perspektive (vgl. auch Marivaux’ La vie de Marianne, 1731-41); die besonderen Fortschritte in der Psychologisierung der Protagonisten, vor allem in der Vie de Marianne, in der dem “double registre” eine herausragende Rolle zufällt, und in Prevosts Véritable histoire du Chevalier des Grieux et de Manon Lescaut (1731), die durch die deutlichen Bezüge zur zeitgenössischen Realität (Verdinglichung der Lebens- und Liebesbeziehungen, Macht des Zufalls und des Geldes, Standesgrenzen, Korrektur des rationalistischen Optimismus, Kehrseite der individualistischen Befreiung aus normativen moralischen Bindungen) so etwas wie einen wichtigen Aspekt der “Dialektik der Aufklärung” antizipiert und deren im Kontext der Mémoires d’un homme de qualité begründete Ich-Form den extrem subjektiven Charakter der Lebensbeichte manifest werden läßt; schließlich die Form des Briefromans in Montesquieus Lettres persanes von 1721 (dem Autor zufolge “une espèce de roman”) mit ihrer doppelten Realitätssatire, bei der die Infragestellung des Eigenen mit Hilfe des damit kontrastierenden Fremden ergänzt wird durch die Relativierung auch des Fremden.
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    Der Romanautor als Kenner der menschlichen Natur kann zu diesem harmonisierten Glück beitragen, indem er im Bildungsroman das Verhältnis des höchst individualisierten und dennoch exemplarischen und zur Identifikation tauglichen Ich zur Gesellschaft auf allen sozialen und psychologischen Ebenen in seiner Komplexität auslotet Die vier bedeutendsten Romanautoren der Frühaufklärung stehen für wichtige Phänomene des Romans der ersten Jahrhunderthälfte: die Thematik des sozialen Aufstiegs und des Zufalls in einer modifizierten pikaresken Romanstruktur und zum Teil in der Tradition des komischen Realismus insbesondere bei Lesage (Histoire de Gil Blas de Santillane, 1715-35) und Marivaux (Le Paysan parvenu, 1734-35); bei diesen auch die zeitsatirische, zum Teil moralistische Verve und vor allem die Erzählung aus der Ich-Perspektive (vgl. auch Marivaux’ La vie de Marianne, 1731-41); die besonderen Fortschritte in der Psychologisierung der Protagonisten, vor allem in der Vie de Marianne, in der dem “double registre” eine herausragende Rolle zufällt, und in Prevosts Véritable histoire du Chevalier des Grieux et de Manon Lescaut (1731), die durch die deutlichen Bezüge zur zeitgenössischen Realität (Verdinglichung der Lebens- und Liebesbeziehungen, Macht des Zufalls und des Geldes, Standesgrenzen, Korrektur des rationalistischen Optimismus, Kehrseite der individualistischen Befreiung aus normativen moralischen Bindungen) so etwas wie einen wichtigen Aspekt der “Dialektik der Aufklärung” antizipiert und deren im Kontext der Mémoires d’un homme de qualité begründete Ich-Form den extrem subjektiven Charakter der Lebensbeichte manifest werden läßt; schließlich die Form des Briefromans in Montesquieus Lettres persanes von 1721 (dem Autor zufolge “une espèce de roman”) mit ihrer doppelten Realitätssatire, bei der die Infragestellung des Eigenen mit Hilfe des damit kontrastierenden Fremden ergänzt wird durch die Relativierung auch des Fremden.
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    Der Romanautor als Kenner der menschlichen Natur kann zu diesem harmonisierten Glück beitragen, indem er im Bildungsroman das Verhältnis des höchst individualisierten und dennoch exemplarischen und zur Identifikation tauglichen Ich zur Gesellschaft auf allen sozialen und psychologischen Ebenen in seiner Komplexität auslotet Die vier bedeutendsten Romanautoren der Frühaufklärung stehen für wichtige Phänomene des Romans der ersten Jahrhunderthälfte: die Thematik des sozialen Aufstiegs und des Zufalls in einer modifizierten pikaresken Romanstruktur und zum Teil in der Tradition des komischen Realismus insbesondere bei Lesage (Histoire de Gil Blas de Santillane, 1715-35) und Marivaux (Le Paysan parvenu, 1734-35); bei diesen auch die zeitsatirische, zum Teil moralistische Verve und vor allem die Erzählung aus der Ich-Perspektive (vgl. auch Marivaux’ La vie de Marianne, 1731-41); die besonderen Fortschritte in der Psychologisierung der Protagonisten, vor allem in der Vie de Marianne, in der dem “double registre” eine herausragende Rolle zufällt, und in Prevosts Véritable histoire du Chevalier des Grieux et de Manon Lescaut (1731), die durch die deutlichen Bezüge zur zeitgenössischen Realität (Verdinglichung der Lebens- und Liebesbeziehungen, Macht des Zufalls und des Geldes, Standesgrenzen, Korrektur des rationalistischen Optimismus, Kehrseite der individualistischen Befreiung aus normativen moralischen Bindungen) so etwas wie einen wichtigen Aspekt der “Dialektik der Aufklärung” antizipiert und deren im Kontext der Mémoires d’un homme de qualité begründete Ich-Form den extrem subjektiven Charakter der Lebensbeichte manifest werden läßt; schließlich die Form des Briefromans in Montesquieus Lettres persanes von 1721 (dem Autor zufolge “une espèce de roman”) mit ihrer doppelten Realitätssatire, bei der die Infragestellung des Eigenen mit Hilfe des damit kontrastierenden Fremden ergänzt wird durch die Relativierung auch des Fremden.
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    die besonderen Fortschritte in der Psychologisierung der Protagonisten, vor allem in der Vie de Marianne, in der dem “double registre” eine herausragende Rolle zufällt, und in Prevosts Véritable histoire du Chevalier des Grieux et de Manon Lescaut (1731), die durch die deutlichen Bezüge zur zeitgenössischen Realität (Verdinglichung der Lebens- und Liebesbeziehungen, Macht des Zufalls und des Geldes, Standesgrenzen, Korrektur des rationalistischen Optimismus, Kehrseite der individualistischen Befreiung aus normativen moralischen Bindungen) so etwas wie einen wichtigen Aspekt der “Dialektik der Aufklärung” antizipiert und deren im Kontext der Mémoires d’un homme de qualité begründete Ich-Form den extrem subjektiven Charakter der Lebensbeichte manifest werden läßt;
    In Ablehnung des historischen Romans schafft Challe damit zugleich die Grundlage für eine realistische Romanästhetik. Besonders in den 30er Jahren erfreut sich der Memoiren-Roman einer Hochkonjunktur: Gegen Ende der Frühaulklärung erscheint ein Roman, der die Erzählstrategie der „Lettres persanes“ aufgreift und zugleich eines der klarsten feministischen Texte der Aufklärung ist:
    Daran zeigt sich gerade bei ihm sehr deutlich, daß die Entwicklung der beiden Hauptströmungen der Erzählliteratur im 18. Jahrhundert, der märchenhaft-phantastischen Contes und der sich realistischer Darstellungselemcntc bedienenden Romane Marivauxscher oder Prévostscher Prägung einen durch den gemeinsamen Gegenstand, nämlich die Gesellschaftsproblematik ihrer Zeit bedingten inneren Zusammenhang aufweisen.
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    Daran zeigt sich gerade bei ihm sehr deutlich, daß die Entwicklung der beiden Hauptströmungen der Erzählliteratur im 18. Jahrhundert, der märchenhaft-phantastischen Contes und der sich realistischer Darstellungselemcntc bedienenden Romane Marivauxscher oder Prévostscher Prägung einen durch den gemeinsamen Gegenstand, nämlich die Gesellschaftsproblematik ihrer Zeit bedingten inneren Zusammenhang aufweisen.
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    Während die Romane im 18. Jahrhundert insbesondere im Zuge ihrer Psychologisierung (Marivaux, Prévost, Richardson) zunehmend eine emotionale Wirkung beim Leser hervorzurufen suchten, ihn rühren sowie Mitgefühl für den Helden bei ihm erzeugen wollten – Richardson, so wird berichtet, habe über das Schicksal seiner eigenen Romanhelden Tränen vergossen! –, lag es in der Natur der Contes mit ihrer distanzierten Phantasiewelt, die von Feen und Zauberern erfüllt war, derartige Momente einer Einfühlung beim Leser nicht aufkommen zu lassen.
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    Während die Romane im 18. Jahrhundert insbesondere im Zuge ihrer Psychologisierung (Marivaux, Prévost, Richardson) zunehmend eine emotionale Wirkung beim Leser hervorzurufen suchten, ihn rühren sowie Mitgefühl für den Helden bei ihm erzeugen wollten – Richardson, so wird berichtet, habe über das Schicksal seiner eigenen Romanhelden Tränen vergossen! –, lag es in der Natur der Contes mit ihrer distanzierten Phantasiewelt, die von Feen und Zauberern erfüllt war, derartige Momente einer Einfühlung beim Leser nicht aufkommen zu lassen.
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    Einschneidende Veränderungen zeichnen sich auch in jenen Erzählungen und Romanen ab, die – von den im Schwange befindlichen Feenmärchen unbeeinflußt – auf phantastische Elemente verzichteten und in der Tradition von Marivaux und Prévost an dem Anspruch festhielten, unter Verwendung realistischer Details wirkliches Geschehen zu gestalten.
    Die Mischung von historischen Fakten und Erdichtetem hat bei Rétif nicht mehr wie im Roman des ausgehen den 17. Jahrhunderts und der Frühaufklärung (Courtilz de Sandras, Prévost) die Funktion, den Eindruck eines authentischen historischen Berichts zu erwecken.
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    Doch geht es ihm auch in diesem Werk nicht in erster Linie darum – wie es etwa noch bei Marivaux und Prévost der Fall war –, ein umfassendes Sittenbild der Zeit mit einem vorwiegend kritischen Akzent zu gestalten.
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    Während die Romane im 18. Jahrhundert insbesondere im Zuge ihrer Psychologisierung (Marivaux, Prévost, Richardson) zunehmend eine emotionale Wirkung beim Leser hervorzurufen suchten, ihn rühren sowie Mitgefühl für den Helden bei ihm erzeugen wollten – Richardson, so wird berichtet, habe über das Schicksal seiner eigenen Romanhelden Tränen vergossen! –, lag es in der Natur der Contes mit ihrer distanzierten Phantasiewelt, die von Feen und Zauberern erfüllt war, derartige Momente einer Einfühlung beim Leser nicht aufkommen zu lassen.
    die besonderen Fortschritte in der Psychologisierung der Protagonisten, vor allem in der Vie de Marianne, in der dem “double registre” eine herausragende Rolle zufällt, und in Prevosts Véritable histoire du Chevalier des Grieux et de Manon Lescaut (1731), die durch die deutlichen Bezüge zur zeitgenössischen Realität (Verdinglichung der Lebens- und Liebesbeziehungen, Macht des Zufalls und des Geldes, Standesgrenzen, Korrektur des rationalistischen Optimismus, Kehrseite der individualistischen Befreiung aus normativen moralischen Bindungen) so etwas wie einen wichtigen Aspekt der “Dialektik der Aufklärung” antizipiert und deren im Kontext der Mémoires d’un homme de qualité begründete Ich-Form den extrem subjektiven Charakter der Lebensbeichte manifest werden läßt;
    1 reference
    die besonderen Fortschritte in der Psychologisierung der Protagonisten, vor allem in der Vie de Marianne, in der dem “double registre” eine herausragende Rolle zufällt, und in Prevosts Véritable histoire du Chevalier des Grieux et de Manon Lescaut (1731), die durch die deutlichen Bezüge zur zeitgenössischen Realität (Verdinglichung der Lebens- und Liebesbeziehungen, Macht des Zufalls und des Geldes, Standesgrenzen, Korrektur des rationalistischen Optimismus, Kehrseite der individualistischen Befreiung aus normativen moralischen Bindungen) so etwas wie einen wichtigen Aspekt der “Dialektik der Aufklärung” antizipiert und deren im Kontext der Mémoires d’un homme de qualité begründete Ich-Form den extrem subjektiven Charakter der Lebensbeichte manifest werden läßt;
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    Für die Pariser Gesellschaft, die man wohl in diesem Fall ohne weiteres als repräsentativ bezeichnen kann, diagnostiziert Prevost in seinem für sozialgeschichtliche Studien sehr wertvollen Roman Le monde moral (1760) ein Nebeneinander der verschiedenen Wertesysteme.