La nouvelle Justine (Q2592): Difference between revisions
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Language | Label | Description | Also known as |
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English | La nouvelle Justine |
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Statements
La nouvelle Justine ou les malheurs de la vertu, ouvrage omé d’un frontispice et de quarante sujets gravés avec soin (français)
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viii + 347, 351,356, 366, 371.360, 357, 371,370, 351p. (français)
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3e personne (Justine), 1re personne (Juliette), avec récits intercalés 1re personne (français)
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Juliette, Justine, M. Dubourg, Desroches,... (français)
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mésaventures de deux jeune filles, scènes de libertinage et d’orgie (français)
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précisions pornographiques (français)
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^cour °u Le roman philosophique (1795) folgen 1797 La nouvelle Justine und Juliette ou Les prospérités du vice. Justine und Die Justine- und Juliette-Romane führen in variierenden Episoden Juliette die konträren Lebenswege und Schicksale des Schwesternpaares vor: Während Justine die Personifikation von Tugend und Güte ist, verkörpert ihre Schwester Juliette alle lasterhaften Verhaltensweisen.
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Der Sadesche Roman, der mit der Nouvelle Justine durch die monotone Variation des Immergleichen und durch philosophische Exkurse auf viele Bände ausgeweitet ist, erscheint als eine Apologie des Bösen, in der alle moralischen Werte radikal umgewertet sind.
1 reference
Besonders in der Epoche der Aufklärung findet man Erzählungen, in denen die Erregung der Affekte der Vermittlung philosophischer Ideen diente: „Lettres persanes“ (1721) von Montesquieu; „Les Liaisons dangereuses“ (1782) von Choderlos de Laclos; „La Nouvelle Justine, ou les Malheurs de la vertu.
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^cour °u Le roman philosophique (1795) folgen 1797 La nouvelle Justine und Juliette ou Les prospérités du vice. Justine und Die Justine- und Juliette-Romane führen in variierenden Episoden Juliette die konträren Lebenswege und Schicksale des Schwesternpaares vor: Während Justine die Personifikation von Tugend und Güte ist, verkörpert ihre Schwester Juliette alle lasterhaften Verhaltensweisen.
Die Terreur ist allenfalls dafür verantwortlich, daß Sade in seiner dritten Fassung {La nouvelle Justine ou les malheurs de la vertu, 1797; Histoire de Juliette ou les prospérités du vice, 1796) die Maske vollends fallen läßt und auf moralästhetische Gesetze keine Rücksicht mehr nimmt: Wird in der ersten, kurzen Version zwar Justine, die Tugend, vom Blitz vernichtet, doch ihre Schwester Juliette, das Laster, wenn nicht bestraft, so doch wenigstens zur Tugend bekehrt, wird in der letzten Fassung der Blitzschlag nicht mehr als Produkt des Zufalls inszeniert, sondern vom Laster selbst zu Hilfe gerufen, das seinerseits zu triumphieren vermag.
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Um die provozierenden Elemente seiner Schreibweise wahrzunehmen, orientieren wir uns an einem Abschnitt aus der umfangreichen Histoire de Juliette (1797).
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Um die provozierenden Elemente seiner Schreibweise wahrzunehmen, orientieren wir uns an einem Abschnitt aus der umfangreichen Histoire de Juliette (1797). Es handelt sich um die Bilanzierung einer zuvor relativ hastig entworfenen Orgie, deren Hauptmitspieler Mme Clairwill undJuliette sind. Auffällig – aufreizend oder abstoßend – ist die weder paraphrasierende noch metaphorische Art der Beschreibung: die Wahl direkter, tabuisierter, ordinärer Bezeichnungen.
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Histoire de Juliette ou Les prospérités du vice (1796) bezieht sich deutlich parodistisch auf Voltaires Candide und Rousseaus Julie.
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Der Roman Lucile, ou les Progrès de la vertu gehört zu dem im 18. Jahrhundert aufgebrochenen und auch wieder versiegten Strom von Werken, die die Tugend zum Hauptvorwurf haben und sie unmißverständlich bereits im Titel herausstellen, von Richardsons Pamela, or Virtue Rewarded über Diderots Fils naturel, ou les Epreuves de la vertu hin zu Sades Justine, ou les Malheurs de la vertu.
Die Terreur ist allenfalls dafür verantwortlich, daß Sade in seiner dritten Fassung (La nouvelle Justine ou les malheurs de la vertu, 1797; Histoire de Juliette ou les prospérités du vice, 1796) die Maske vollends fallen läßt und auf moralästhetische Gesetze keine Rücksicht mehr nimmt:
Die Terreur ist allenfalls dafür verantwortlich, daß Sade in seiner dritten Fassung (La nouvelle Justine ou les malheurs de la vertu, 1797; Histoire de Juliette ou les prospérités du vice, 1796) die Maske vollends fallen läßt und auf moralästhetische Gesetze keine Rücksicht mehr nimmt: Wird in der ersten, kurzen Version zwar Justine, die Tugend, vom Blitz vernichtet, doch ihre Schwester Juliette, das Laster, wenn nicht bestraft, so doch wenigstens zur Tugend bekehrt, wird in der letzten Fassung der Blitzschlag nicht mehr als Produkt des Zufalls inszeniert, sondern vom Laster selbst zu Hilfe gerufen, das seinerseits zu triumphieren vermag.
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Der Roman Lucile, ou les Progrès de la vertu gehört zu dem im 18. Jahrhundert aufgebrochenen und auch wieder versiegten Strom von Werken, die die Tugend zum Hauptvorwurf haben und sie unmißverständlich bereits im Titel herausstellen, von Richardsons Pamela, or Virtue Rewarded über Diderots Fils naturel, ou les Epreuves de la vertu hin zu Sades Justine, ou les Malheurs de la vertu. Die Gestalt der Lucile dagegen, in ihrer ursprünglichen Auffassung als Bürgermädchen fern der Tugend, hat einen sehr viel weiter zurückreichenden Stammbaum von Vorgängerinnen, die mit dem Terminus «verführte Einfalt» am treffendsten gekennzeichnet sind. Für diese gilt allerdings, daß in den Geschichten von ihrer Verführung «die Einfalt der Heldin und die komische Darstellung sich wechselseitig bedingen».
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Die sensualistische Begründung des sozialkonformen Verhaltens wird allerdings in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts von komplexeren Darstellungen psychischer Motivationen oder der Interdependenz zwischen Tugend und Verstand unterminiert- man denke an Rousseaus Julie ou La Nouvelle Héloïse, de Laclos’ Les Liaisons dangereuses, an de Sades Juliette.
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Sade unterminiert die Aufklärung wie auch die Revolution und kehrt sie diskursiv radikal um (Aline et Valcour, 1793; La philosophie dans le boudoir, 1795; La nouvelle Justine ou Les malheurs de la vertu, 1797).