SADE, Donatien-Alphonse-François, marquis de (Q855)

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SADE, Donatien-Alphonse-François, marquis de
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    SADE, Donatien-Alphonse-François, marquis de (français)
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    Schließlich erfolgt eine Umkehrung aufklärerischer Ästhetik und Ethik im Werk des Marquis de Sade.
    In diesen Kontext gehören vor allem dialogische Erzähltexte des ethischen Plu-ralisten Diderot, insbesondere Le neveu de Rameau , aber auch die in Jacques le fa-taliste eingebetteten, ethisch oft in einen unauflösbaren Widerspruch mündenden Erzählungen, die >contes moraux< und ihr Pendant, die >contes immoraux<, und vor allem das Werk des Marquis de Sade, eine gewaltige und gewalttätige Verkehrung aufklärerischer Moral, die die literarischen Neuerungen der Aufklärung subversiv instrumentalisiert.
    Sade unterminiert die Aufklärung wie auch die Revolution und kehrt sie diskursiv radikal um (Aline et Valcour, 1793; La Philosophie dans le boudoir, 1795; La nouvelle Justine ou Les malheurs de la vertu, 1797).
    Der Erzähler Sade assoziiert die Revolution mit der Aufklärung und verhöhnt die Idee, daß sich individuelle Neigungen durch Belehrung dem Wohl des Ganzen unterordnen lassen.
    Das Recht des Stärkeren Mit de Sade hat sich ein adliger Libertin der Philosophie der Aufklärung bemächtigt.
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    Schließlich erfolgt eine Umkehrung aufklärerischer Ästhetik und Ethik im Werk des Marquis de Sade.
    Zur Debatte steht auch die Alternative zwischen einer einheitlichen, immer und überall geltenden Vernunftmoral und einem ethischen Pluralismus, demzufolge Moral von zeitlich und lokal begrenzter Gültigkeit ist (so die Position La Mettries und Diderots) und der zum radikalen ethischen Relativismus und Immoralismus im Werk des Marquis de Sade führt.
    In diesen Kontext gehören vor allem dialogische Erzähltexte des ethischen Plu-ralisten Diderot, insbesondere Le neveu de Rameau , aber auch die in Jacques le fa-taliste eingebetteten, ethisch oft in einen unauflösbaren Widerspruch mündenden Erzählungen, die >contes moraux< und ihr Pendant, die >contes immoraux<, und vor allem das Werk des Marquis de Sade, eine gewaltige und gewalttätige Verkehrung aufklärerischer Moral, die die literarischen Neuerungen der Aufklärung subversiv instrumentalisiert.
    Der Erzähler Sade assoziiert die Revolution mit der Aufklärung und verhöhnt die Idee, daß sich individuelle Neigungen durch Belehrung dem Wohl des Ganzen unterordnen lassen. Er bot den folgenden Erzählern das spannende - auch trivial zu nutzende - Szenarium einer Verschwörung der Reichen, Mächtigen, Skrupellosen, die ihre Gelüste auf Kosten der Anständigen und der Armen mit verblüffendem Erfolg durchsetzen.
    Eine zunächst harmlos erscheinende philosophische Erzählung, Le M... puni [108], kann uns zeigen, inwiefern der berüchtigte Marquis moralische Urteile als Vorurteile darstellt.
    Im extremen Fall werden Akzeptabilität oder Fortschrittlichkeit eines gesellschaftlichen Systems an der Zahl der Toten gemessen, die es verursacht.fi 11] Indem de Sade eine pragmatische Betrachtung moralischer Wertvorstellungen anwendet, gibt er einen frühen Beleg dafür, »daß der normale Mensch nicht nur unmoralischer ist, als er glaubt, sondern auch viel moralischer, als er weiß«. [112] Mit dem ersten Teil des scheinbaren Paradoxons begreifen wir die ungeahnten Neigungen und Bedürfnisse der vornehmen Damen, die als Kundinnen gerne und zahlreich in de Savaris Freudenhaus kommen; der zweite Teil beleuchtet den »unbarmherzigen Totschläger«, der eine unschuldig Lasterhafte vielleicht unter dem Diktat eines streng moralischen Über-Ichs grausam bestraft. 4.2.
    Sade Sades Dialogerzählung La philosophie dans le boudoir ou Les insti- tuteurs libertins (1795) führt die Einweisung der jungen Eugénie in die Kunst des erotischen Libertinage vor. Ihre Lehrmeister, Dol-mancé, Mme de Saint-Ange und deren Bruder, erläutern ihr während der praktischen Unterweisungen - deren Ziel die absolute sexuelle Perversion Eugénies ist - ihre Weltanschauung, die sich auf die Negation christlicher Religion, Metaphysik und Moral gründet.
    Es mündet in einen expliziten moralischen Pluralismus ein, demzufolge Moral historisch, regional und soziologisch zu unterscheiden und >experimentell< zu erforschen ist, eine Linie, die von David Hume (An enquiry concerning the principle of morals, 1751, besonders der Anhang »A Dialogue« unter Anspielung auf Montesquieus Lettres persanes ) über La Mettrie und Diderot bis zu Sade führt.
    Die Register des Schauerromans - Burg- und Klosterruinen, Verliese, wilde Natur, Verfolgung der Guten durch die Bösen usw. - dienen in Sades “roman philosophique” zur Illustrierung der “natürlichen” Übermacht der Starken über die Schwachen und zur Denunzierung der christlichen Moral als Sklavenmoral.
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    >Sentiment< und >sensibilite< dominieren die Epoche der literarischen Empfindsamkeit, der freilich eine gewissermaßen gefühllose Aufklärung entspricht, die ästhetisch Wirkungen bis hin zu Sade zeitigen wird.
    Künstler, Schriftsteller und sensualistisch geprägte Aufklärer wie Condillac und Diderot erörtern nach Dubos die Auswirkungen der Künste auf die >sensibilite< der Rezipienten und fragen, was aus welchem Grund ästhetisches Wohlgefallen und Lust auslöst, wie Schmerz im ästhetischen Erleben sublimiert wird, welche Rangfolge Empfindungen und Emotionen im ästhetischen Erleben haben, wo Schmerz in Lust übergeht und wie sich starke Empfindungen ästhetisch adäquat umsetzen lassen. Extreme Konsequenzen aus solchen Fragen zieht der Roman des Marquis de Sade.
    Neben dem sentimentalen Roman, den Mme Riccoboni („Lettres de Mistriss Fanni Butlerd“, 1757) und Mme de Charricre („Ca-liste“, 1787) sowie schließlich Rousseaus Freund Bernardin de Saint-Pierre mit „Paul et Virginie“ (1788) tradieren, kontrastiert Choderlos de Laclos (1741-1803) in seinem polyphonen Briefroman „Les liaisons dangereuses“ (1782) die Korruption und Verworfenheit der adligen Vertreter des libertinage de mœurs mit der Empfindsamkeit der tugendhaften Frauenfiguren. Diese Tendenz wird der Marquis de Sade (1740-1814) dann in seinen Romanen fortsetzen, die er während seiner Gefangenschaft ab 1778 verfaßt („Les cent vingt journées de Sodome“, 1785; Justine ou Les malheurs de la vertu“, 1791).
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    Wo sie dem klassizistischen Paradigma nicht mehr folgt, entmachtet die Ästhetik des >siecle des Lumieres< die Rationalität, bricht mit dem Prinzip der Normativität und überantwortet das Kunstwerk der kreativen Fantasie: Empfindsamkeit, Einfühlungsvermögen und >enthousiasme< spielen in der ästhetischen Erfahrung ineinander. Sensualistische, biologistisch-vitalistische und medizinische Imaginations- und Traumtheorien eröffnen den Künsten und speziell der Literatur den durch die zeitgenössische Naturgeschichte ausgeleuchteten Bereich des Exzentrischen, Missgestalteten und Monströsen; hier knüpfen der Schauerroman (>gothic novel<), das Erzählwerk Sades und die Kunst Goyas an.
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    Sensualistische, biologistisch-vitalistische und medizinische Imaginations- und Traumtheorien eröffnen den Künsten und speziell der Literatur den durch die zeitgenössische Naturgeschichte ausgeleuchteten Bereich des Exzentrischen, Missgestalteten und Monströsen; hier knüpfen der Schauerroman (>gothic novel<), das Erzählwerk Sades und die Kunst Goyas an.
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    Sensualistische, biologistisch-vitalistische und medizinische Imaginations- und Traumtheorien eröffnen den Künsten und speziell der Literatur den durch die zeitgenössische Naturgeschichte ausgeleuchteten Bereich des Exzentrischen, Missgestalteten und Monströsen; hier knüpfen der Schauerroman (>gothic novel<), das Erzählwerk Sades und die Kunst Goyas an.
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    In philosophischen Schriften kommt der Dialogform eine außerordentlich große Bedeutung zu; die Grenze zwischen Fiktion und philosophischer Theorie löst sich hier tendenziell auf (Diderot, Le reve de d’Alembert, 1769; Sade, La philosophie dans le boudoir, 1795).
    Die Dialogerzählung wird vom Marquis de Sade aufgegriffen und mit dem erotisch-libertinistischen Inhalt des conte licencieux verknüpft.
    Sade Sades Dialogerzählung La philosophie dans le boudoir ou Les insti- tuteurs libertins (1795) führt die Einweisung der jungen Eugénie in die Kunst des erotischen Libertinage vor.
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    Voltaires) wie auch zur Kennzeichnung einer originellen Idee verwendet; lange nicht-fiktionale essayistische Passagen werden in den Kontext einer Erzählung eingebettet (Rousseau, Sade).
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    Dass Sade am Jahrhundertende den Inzest feiert, wird als Tabubruch in der Erzähl- und Reiseliteratur des Jahrhunderts (Prevost, Histoire generale des voyages, ab 1747) gründlich vorbereitet.
    Die Sammlung Les crimes de l'amour (1800) umfasst Erzählungen, die der realistischen Tradition folgen und jeweils das Grundthema - inzestuöse Liebesbeziehungen - variieren. Der Mode der Zeit folgend, verfasst Sade dabei eine „nouvelle italienne" und eine „nouvelle suédoise".
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    Dies gilt auch für unterschiedliche Formen des Historischen (besonders Mittelalter und Renaissance), Fantastischen (Reise auf den Mond, Eldorado, hybride Wesen zwischen Mensch und Tier, Monster), der Utopie (Marivaux, Voltaire, Morelly, Bernardin de Saint-Pierre, Sade) und der Uchronie (Louis-Sebastien Mercier, L'an 2440, reve s'il en fut jamais, 1770/1785/1786).
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    Sade unterminiert die Aufklärung wie auch die Revolution und kehrt sie diskursiv radikal um (Aline et Valcour, 1793; La Philosophie dans le boudoir, 1795; La nouvelle Justine ou Les malheurs de la vertu, 1797).
    Der Erzähler Sade assoziiert die Revolution mit der Aufklärung und verhöhnt die Idee, daß sich individuelle Neigungen durch Belehrung dem Wohl des Ganzen unterordnen lassen.
    Mit der gesellschaftlichen Position der labert motiviert de Sade die Verwirklichung der individuellen Freiheit. Andererseits. muß sich diese herrschende Schicht, die sich aufgeklärt verhalt, von der Aufklaru g bedroht fühlen. Juliette hat sich des Petersdoms für ihre Orgien bemächtigt - noch bevor 17 8 französische Truppen den Kirchenstaat besetzen werden!
    Am Ende des Jahrhunderts stehen u.a. die Romane des Marquis de Sade. Sie sind wesentlich gegenrevolutionär, insofern als sie den destruktiven Aspekt der Revolution in den Dienst des grenzenlosen Genuß- und Machtstrebens eines aristokratischen Individuums stellen, das sich einer neuen Elite zugehörig fühlt.
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    Ein Erzähler überträgt einer Mehrzahl von Erzählfiguren die Aufgabe, ihre Erzählungen wiederzugeben und umfaßt diese nicht nur mit einer Rahmenerzählung, sondern mit einem Ereignisse, Teilnehmer und Erzähler bestimmenden oder lenkenden allgemeinen Thema: mit der Idee, daß Schein und Sein die Hofgesellschaft bestimmen („Hepta-méron“); mit der Idee, daß vernünftiges Handeln auf Erfahrungen beruht, die alle Menschen miteinander teilen (Voltaire, „Candide“, 1759; Bruno, „Le tour de la France par deux enfants“, 1877); mit der Idee, daß der Mensch sich selbst das Paradies und dem Nächsten die Hölle ist (Sade, „Les 120 journées de Sodome“, 1782/85).
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    Besonders in der Epoche der Aufklärung findet man Erzählungen, in denen die Erregung der Affekte der Vermittlung philosophischer Ideen diente: „Lettres persanes“ (1721) von Montesquieu; „Les Liaisons dangereuses“ (1782) von Choderlos de Laclos; „La Nouvelle Justine, ou les Malheurs de la vertu. Suivi de l’IIistoire de Juliette“ (1797) des Marquis de Sade.
    De Sade hat die Nouvelle Héloïse hoch geschätzt und er hat d’Holbach fleißig gelesen und zitiert. Er übernimmt den Glücksanspruch des einzelnen aus der Philosophie und aus der Libertinage des 18.
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    Sades Erzählerinnen und Erzähler demonstrieren, daß die Natur, auf die sich der Mensch allein berufen kann, seine Vernunft ist; eine Rechtfertigung oder Legitimation außerhalb oder gar über der Vernunft gibt es nicht.
    Insofern ist dieser Roman tatsächlich philosophisch, da Sade die ideale und emanzipierte Frau propagiert, die mittels ihrer praktischen Vernunft die Stärken des eigenen Ich erkennt und damit in der Selbstverwirklichung triumphiert.
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    Der Erzähler Sade assoziiert die Revolution mit der Aufklärung und verhöhnt die Idee, daß sich individuelle Neigungen durch Belehrung dem Wohl des Ganzen unterordnen lassen.
    Mit enzyklopädischem Wissensdrang und mit ausschweifen der Phantasie sammelt er Beispiele für jeden »goüt«, für jede erdenkliche erotische Sensibilität oder jedes individuelle Glücksverlangen.
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    Der Erzähler Sade assoziiert die Revolution mit der Aufklärung und verhöhnt die Idee, daß sich individuelle Neigungen durch Belehrung dem Wohl des Ganzen unterordnen lassen.
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    Der Erzähler Sade assoziiert die Revolution mit der Aufklärung und verhöhnt die Idee, daß sich individuelle Neigungen durch Belehrung dem Wohl des Ganzen unterordnen lassen. Er bot den folgenden Erzählern das spannende - auch trivial zu nutzende - Szenarium einer Verschwörung der Reichen, Mächtigen, Skrupellosen, die ihre Gelüste auf Kosten der Anständigen und der Armen mit verblüffendem Erfolg durchsetzen.
    Am Ende des Jahrhunderts stehen u.a. die Romane des Marquis de Sade. Sie sind wesentlich gegenrevolutionär, insofern als sie den destruktiven Aspekt der Revolution in den Dienst des grenzenlosen Genuß- und Machtstrebens eines aristokratischen Individuums stellen, das sich einer neuen Elite zugehörig fühlt.
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    Schließlich hat Sade eine Ästhetik der Schrecken stiftenden dichterischen Phantasie geschaffen, indem er moralisch negativen Erzählfiguren „Genie“ einflößte, d.i.
    Sades Erklärung des fiktionalen Bösen im “roman noir” als Überbietung der Grausamkeiten, Verbrechen und Schrecken der revolutionären Realität für einen durch die Wirklichkeit abgestumpften Leser trifft vor allem nicht seinen eigenen “roman noir”.
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    In den Romanen und Erzählungen des Marquis de Sade schließlich wird die totale Verantwortungslosigkeit gegenüber der Gesellschaft „bis zum artistischen Genuß am Verbrechen übersteigert“.19 Die Frage bleibt offen, ob es sich dabei um „ein letztes Aufbäumen der privilegierten Gesinnung (handelt), die alle menschlichen Werte und innigen Bindungen seit jeher als bürgerliche Vorurteile perhorreszierte“, oder ob hier etwa schon „die Selbstaufhebung der herrschenden Gesellschaftsordnung mit vollem Bewußtsein ins Auge gefaßt [wurde], wie es die persönliche Entscheidung Laclos’ und Sades für die Französische Revolution nahezulegen scheint“.20 2.
    Im Verlauf der sich stets überbietenden Verbrechen entrollt Sade ein zynisches Panorama der Gesellschaft.
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    In den Romanen und Erzählungen des Marquis de Sade schließlich wird die totale Verantwortungslosigkeit gegenüber der Gesellschaft „bis zum artistischen Genuß am Verbrechen übersteigert“.19 Die Frage bleibt offen, ob es sich dabei um „ein letztes Aufbäumen der privilegierten Gesinnung (handelt), die alle menschlichen Werte und innigen Bindungen seit jeher als bürgerliche Vorurteile perhorreszierte“, oder ob hier etwa schon „die Selbstaufhebung der herrschenden Gesellschaftsordnung mit vollem Bewußtsein ins Auge gefaßt [wurde], wie es die persönliche Entscheidung Laclos’ und Sades für die Französische Revolution nahezulegen scheint“.20 2.
    Im Verlauf der sich stets überbietenden Verbrechen entrollt Sade ein zynisches Panorama der Gesellschaft.
    Sades Erklärung des fiktionalen Bösen im “roman noir” als Überbietung der Grausamkeiten, Verbrechen und Schrecken der revolutionären Realität für einen durch die Wirklichkeit abgestumpften Leser trifft vor allem nicht seinen eigenen “roman noir”.
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    Die sensualistische Begründung des sozialkonforr*1^ Verhaltens wird allerdings in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts von komplexe^ Darstellungen psychischer Motivationen oder der Interdependenz zwischen Tug«-’ und Verstand unterminiert — man denke an Rousseaus Julie ou la Nouvelle Hélo1 de Laclos’ Les Liaisons dangereuses, an de Sades Juliette.
    Neben dem sentimentalen Roman, den Mme Riccoboni („Lettres de Mistriss Fanni Butlerd“, 1757) und Mme de Charricre („Ca-liste“, 1787) sowie schließlich Rousseaus Freund Bernardin de Saint-Pierre mit „Paul et Virginie“ (1788) tradieren, kontrastiert Choderlos de Laclos (1741-1803) in seinem polyphonen Briefroman „Les liaisons dangereuses“ (1782) die Korruption und Verworfenheit der adligen Vertreter des libertinage de mœurs mit der Empfindsamkeit der tugendhaften Frauenfiguren. Diese Tendenz wird der Marquis de Sade (1740-1814) dann in seinen Romanen fortsetzen, die er während seiner Gefangenschaft ab 1778 verfaßt („Les cent vingt journées de Sodome“, 1785; Justine ou Les malheurs de la vertu“, 1791).
    Die Terreur ist allenfalls dafür verantwortlich, daß Sade in seiner dritten Fassung {La nouvelle Justine ou les malheurs de la vertu, 1797; Histoire de Juliette ou les prospérités du vice, 1796) die Maske vollends fallen läßt und auf moralästhetische Gesetze keine Rücksicht mehr nimmt: Wird in der ersten, kurzen Version zwar Justine, die Tugend, vom Blitz vernichtet, doch ihre Schwester Juliette, das Laster, wenn nicht bestraft, so doch wenigstens zur Tugend bekehrt, wird in der letzten Fassung der Blitzschlag nicht mehr als Produkt des Zufalls inszeniert, sondern vom Laster selbst zu Hilfe gerufen, das seinerseits zu triumphieren vermag.
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    Eine zunächst harmlos erscheinende philosophische Erzählung, Le M... puni [108], kann uns zeigen, inwiefern der berüchtigte Marquis moralische Urteile als Vorurteile darstellt.
    Damit der Citoyen das individuelle GlücF werden- C ^'trnc’nwesen findet, sollen die Strafgesetze abgeschaff [•••] le crime tombe dès C c,,scmble la patrie [...) c’est la loi seule qui fait le crime et e des que la loi n’existe plus (ebd., VIII, S. 74). un effort si t>,Utlona''en Streitschrift, die de Sade mit dem Aufruf »Français! Encore (1795) eingefüm j/01' 7rt^Pub''cains [...]« der Philosophie dans le boudoif Herrschaft be " r’jL' * V°rurte'le an, die eine Monarchie als Stürzen der Religion, Famili ■ R . ' ^7 3^tr e'ner ^cPl'blik nicht länger angemessen seien: Abschaffung d ’ lgcnri""’J’odomie.
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    Angesichts der breiten Skala und der Verschiedenartigkeit ihrer Neigungen und sinnlichen Bedürfnisse, die de Sade in der vorliegenden Erzählung nur flüchtig andeutet, die er in seinen Romanen unermüdlich ausbreitet, aufzählt und rechtfertigt, kann man Schaden und Nutzen von Verhaltensweisen und Anlagen, also Gut und Böse nur mit Hilfe der quantitativ meßbaren Folgen abwägen - 50% gegen 50%, 25% gegen 75%.
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    Angesichts der breiten Skala und der Verschiedenartigkeit ihrer Neigungen und sinnlichen Bedürfnisse, die de Sade in der vorliegenden Erzählung nur flüchtig andeutet, die er in seinen Romanen unermüdlich ausbreitet, aufzählt und rechtfertigt, kann man Schaden und Nutzen von Verhaltensweisen und Anlagen, also Gut und Böse nur mit Hilfe der quantitativ meßbaren Folgen abwägen - 50% gegen 50%, 25% gegen 75%.
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    Angesichts der breiten Skala und der Verschiedenartigkeit ihrer Neigungen und sinnlichen Bedürfnisse, die de Sade in der vorliegenden Erzählung nur flüchtig andeutet, die er in seinen Romanen unermüdlich ausbreitet, aufzählt und rechtfertigt, kann man Schaden und Nutzen von Verhaltensweisen und Anlagen, also Gut und Böse nur mit Hilfe der quantitativ meßbaren Folgen abwägen - 50% gegen 50%, 25% gegen 75%.
    Kommentar Sade nimmt die zwei gegensätzlichen Biografien zum Anlass für die Inszenierung des Bösen, das sich in zahlreichen skrupellosen und perversen Verbrechern - die gleichwohl höchste Staatsämter bekleiden (König, Papst, Minister) - offenbart.
    Sades Erklärung des fiktionalen Bösen im “roman noir” als Überbietung der Grausamkeiten, Verbrechen und Schrecken der revolutionären Realität für einen durch die Wirklichkeit abgestumpften Leser trifft vor allem nicht seinen eigenen “roman noir”.
    Der Sadesche Roman, der mit der Nouvelle Justine durch die monotone Variation des Immergleichen und durch philosophische Exkurse auf viele Bände ausgeweitet ist, erscheint als eine Apologie des Bösen, in der alle moralischen Werte radikal umgewertet sind.
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    Jahrhunderts Nicht als philosophischer, sondern als erotischer Autor hat de Sade Schrecken und Faszination verbreitet.
    Mit enzyklopädischem Wissensdrang und mit ausschweifen der Phantasie sammelt er Beispiele für jeden »goüt«, für jede erdenkliche erotische Sensibilität oder jedes individuelle Glücksverlangen.
    Auch der erotisch-libertinistische Roman ist weiterhin populär. Dies zeigen die Fortsetzung des Faublas-Romans von Louvet de Couvray (s. Le Brun (1982), Lévy (1973), Nagy (1975).
    Die Dialogerzählung wird vom Marquis de Sade aufgegriffen und mit dem erotisch-libertinistischen Inhalt des conte licencieux verknüpft.
    Sade Sades Dialogerzählung La philosophie dans le boudoir ou Les insti- tuteurs libertins (1795) führt die Einweisung der jungen Eugénie in die Kunst des erotischen Libertinage vor.
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    De Sade hat die Nouvelle Héloïse hoch geschätzt und er hat d’Holbach fleißig gelesen und zitiert. Er übernimmt den Glücksanspruch des einzelnen aus der Philosophie und aus der Libertinage des 18.
    Mit enzyklopädischem Wissensdrang und mit ausschweifen der Phantasie sammelt er Beispiele für jeden »goüt«, für jede erdenkliche erotische Sensibilität oder jedes individuelle Glücksverlangen.
    Mit der systematischen und beharrlichen Argumentation für das Recht des Stärkeren und für die Vergewaltigung des Schwachen offenbart er gleichzeitig, daß in der Glücksphilosophie seiner Vorgän ger einige sozialgeschichtliche Bedingungen verschwiegen oder vernachlässigt worden sind, und daß der Widerspruch zwischen dem Glückszustand für alle und dem Glücksverlangen des einzelnen oder zwischen Gleichheit und Freiheit auf -natürliche-Weise kaum gelöst werden kann. 4.3.
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    De Sade hat die Nouvelle Héloïse hoch geschätzt und er hat d’Holbach fleißig gelesen und zitiert. Er übernimmt den Glücksanspruch des einzelnen aus der Philosophie und aus der Libertinage des 18.
    Auch der erotisch-libertinistische Roman ist weiterhin populär. Dies zeigen die Fortsetzung des Faublas-Romans von Louvet de Couvray (s. Le Brun (1982), Lévy (1973), Nagy (1975).
    Hauptwerke Nach dem in der Bastille entstandenen libertinistischen Roman Les cent vingt journées de Sodome (1785) publiziert Sade die 1787 noch im Gefängnis begonnenen und während der Revolution überarbeiteten Fassungen der Geschichte seiner Heldin Justine.
    Die Dialogerzählung wird vom Marquis de Sade aufgegriffen und mit dem erotisch-libertinistischen Inhalt des conte licencieux verknüpft.
    Sade Sades Dialogerzählung La philosophie dans le boudoir ou Les insti- tuteurs libertins (1795) führt die Einweisung der jungen Eugénie in die Kunst des erotischen Libertinage vor.
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    De Sade hat die Nouvelle Héloïse hoch geschätzt und er hat d’Holbach fleißig gelesen und zitiert. Er übernimmt den Glücksanspruch des einzelnen aus der Philosophie und aus der Libertinage des 18. Jhs. Er vertraut allerdings nicht der Idee, daß der Mensch von Natur aus die Tugend oder den Nutzen aller verfolge. Der Fürst Minski, ein phantastisch furchtbarer Schurke aus der Histoire de Juliette demonstriert und formuliert den Grundsatz: »mes désirs, avec les objets de mes débauches, sont toujours des arrêts de mort« (Œuvres complètes, VIII, S. 568).
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    De Sade hat die Nouvelle Héloïse hoch geschätzt und er hat d’Holbach fleißig gelesen und zitiert. Er übernimmt den Glücksanspruch des einzelnen aus der Philosophie und aus der Libertinage des 18. Jhs. Er vertraut allerdings nicht der Idee, daß der Mensch von Natur aus die Tugend oder den Nutzen aller verfolge. Der Fürst Minski, ein phantastisch furchtbarer Schurke aus der Histoire de Juliette demonstriert und formuliert den Grundsatz: »mes désirs, avec les objets de mes débauches, sont toujours des arrêts de mort« (Œuvres complètes, VIII, S. 568).
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    Mit der systematischen und beharrlichen Argumentation für das Recht des Stärkeren und für die Vergewaltigung des Schwachen offenbart er gleichzeitig, daß in der Glücksphilosophie seiner Vorgän ger einige sozialgeschichtliche Bedingungen verschwiegen oder vernachlässigt worden sind, und daß der Widerspruch zwischen dem Glückszustand für alle und dem Glücksverlangen des einzelnen oder zwischen Gleichheit und Freiheit auf -natürliche-Weise kaum gelöst werden kann. 4.3.
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    Mit der gesellschaftlichen Position der labert motiviert de Sade die Verwirklichung der individuellen Freiheit.
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    Mit der gesellschaftlichen Position der labert motiviert de Sade die Verwirklichung der individuellen Freiheit. Andererseits. muß sich diese herrschende Schicht, die sich aufgeklärt verhalt, von der Aufklaru g bedroht fühlen. Juliette hat sich des Petersdoms für ihre Orgien bemächtigt - noch bevor 17 8 französische Truppen den Kirchenstaat besetzen werden!
    Damit der Citoyen das individuelle GlücF werden- C ^'trnc’nwesen findet, sollen die Strafgesetze abgeschaff [•••] le crime tombe dès C c,,scmble la patrie [...) c’est la loi seule qui fait le crime et e des que la loi n’existe plus (ebd., VIII, S. 74). un effort si t>,Utlona''en Streitschrift, die de Sade mit dem Aufruf »Français! Encore (1795) eingefüm j/01' 7rt^Pub''cains [...]« der Philosophie dans le boudoif Herrschaft be " r’jL' * V°rurte'le an, die eine Monarchie als Stürzen der Religion, Famili ■ R . ' ^7 3^tr e'ner ^cPl'blik nicht länger angemessen seien: Abschaffung d ’ lgcnri""’J’odomie.
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    Trompete der A fLl" ’ )• Einerseits stößt de Sade also in die anti-despotisch Glücksohilnc^k arer, andererseits möchte er die von der Libertinage und def rePublikanisch 'ni tS überlieferte individuelle Sittenlosigkeit für einet1 in einem elfirH i atlona'staat erhalten.
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    Damit der Citoyen das individuelle GlücF werden- C ^'trnc’nwesen findet, sollen die Strafgesetze abgeschaff [•••] le crime tombe dès C c,,scmble la patrie [...) c’est la loi seule qui fait le crime et e des que la loi n’existe plus (ebd., VIII, S. 74). un effort si t>,Utlona''en Streitschrift, die de Sade mit dem Aufruf »Français! Encore (1795) eingefüm j/01' 7rt^Pub''cains [...]« der Philosophie dans le boudoif Herrschaft be " r’jL' * V°rurte'le an, die eine Monarchie als Stürzen der Religion, Famili ■ R . ' ^7 3^tr e'ner ^cPl'blik nicht länger angemessen seien: Abschaffung d ’ lgcnri""’J’odomie.
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    Damit der Citoyen das individuelle GlücF werden- C ^'trnc’nwesen findet, sollen die Strafgesetze abgeschaff [•••] le crime tombe dès C c,,scmble la patrie [...) c’est la loi seule qui fait le crime et e des que la loi n’existe plus (ebd., VIII, S. 74). un effort si t>,Utlona''en Streitschrift, die de Sade mit dem Aufruf »Français! Encore (1795) eingefüm j/01' 7rt^Pub''cains [...]« der Philosophie dans le boudoif Herrschaft be " r’jL' * V°rurte'le an, die eine Monarchie als Stürzen der Religion, Famili ■ R . ' ^7 3^tr e'ner ^cPl'blik nicht länger angemessen seien: Abschaffung d ’ lgcnri""’J’odomie.
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    Die Verlegung einer leidenschaftlichen und tragischen Liebeshandlung in Schlossruinen und Kellergewölbe soll im genre sombre (auch roman noir) einen besonderen Nervenkitzel beim Publikum erzeugen. Baculard d'Arnaud und Loaisel de Tréogate sind vor dem Marquis de Sade die Spezialisten dieses Schauer-Genres.
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    Die Verlegung einer leidenschaftlichen und tragischen Liebeshandlung in Schlossruinen und Kellergewölbe soll im genre sombre (auch roman noir) einen besonderen Nervenkitzel beim Publikum erzeugen. Baculard d'Arnaud und Loaisel de Tréogate sind vor dem Marquis de Sade die Spezialisten dieses Schauer-Genres.
    Die Register des Schauerromans - Burg- und Klosterruinen, Verliese, wilde Natur, Verfolgung der Guten durch die Bösen usw. - dienen in Sades “roman philosophique” zur Illustrierung der “natürlichen” Übermacht der Starken über die Schwachen und zur Denunzierung der christlichen Moral als Sklavenmoral.
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    Seine Briefe geben einen einmaligen Einblick in das alltägliche Leben eines reichen adligen Gefangenen in der Bastille: Seine Versorgung mit Büchern, Schreibfedern, Papier und Kerzen, seine angegriffene Gesundheit, das Essen sowie die Behandlung durch die Gefängniswärter sind Gegenstand seiner Briefe, die nicht zuletzt ein wichtiges Zeugnis seiner literarischen Ambitionen und der Entstehung seiner Werke darstellen.
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    Seine Briefe geben einen einmaligen Einblick in das alltägliche Leben eines reichen adligen Gefangenen in der Bastille: Seine Versorgung mit Büchern, Schreibfedern, Papier und Kerzen, seine angegriffene Gesundheit, das Essen sowie die Behandlung durch die Gefängniswärter sind Gegenstand seiner Briefe, die nicht zuletzt ein wichtiges Zeugnis seiner literarischen Ambitionen und der Entstehung seiner Werke darstellen.
    Die Register des Schauerromans - Burg- und Klosterruinen, Verliese, wilde Natur, Verfolgung der Guten durch die Bösen usw. - dienen in Sades “roman philosophique” zur Illustrierung der "natürlichen" Übermacht der Starken über die Schwachen und zur Denunzierung der christlichen Moral als Sklavenmoral.
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    Laya, Mercier, Rétif de la Bretonne und der Marquis de Sade setzen das drame bourgeois fort.
    Das dramatische Werk des Marquis de Sade ist äußerst vielfältig: Es überwiegen Intrigen- und Charakterkomödien nach dem Vorbild des drame bourgeois, in denen gute und nach bürgerlichen Wertvorstellungen agierende Adlige sich von bösen und grausamen Aristokraten befreien.
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    Das dramatische Werk des Marquis de Sade ist äußerst vielfältig: Es überwiegen Intrigen- und Charakterkomödien nach dem Vorbild des drame bourgeois, in denen gute und nach bürgerlichen Wertvorstellungen agierende Adlige sich von bösen und grausamen Aristokraten befreien.
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    Das dramatische Werk des Marquis de Sade ist äußerst vielfältig: Es überwiegen Intrigen- und Charakterkomödien nach dem Vorbild des drame bourgeois, in denen gute und nach bürgerlichen Wertvorstellungen agierende Adlige sich von bösen und grausamen Aristokraten befreien.
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    Daneben verfasst Sade ein Musikstück (Tancrède, 1784), ein Zaubermärchen (Azélis ou La coquette punie, vor 1788), eine nationale Tragödie (jeanne Laisné ou Le siège de Beauvais, um 1784).
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    Daneben verfasst Sade ein Musikstück (Tancrède, 1784), ein Zaubermärchen (Azélis ou La coquette punie, vor 1788), eine nationale Tragödie (jeanne Laisné ou Le siège de Beauvais, um 1784).
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    Daneben verfasst Sade ein Musikstück (Tancrède, 1784), ein Zaubermärchen (Azélis ou La coquette punie, vor 1788), eine nationale Tragödie (jeanne Laisné ou Le siège de Beauvais, um 1784).
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    Wieder zeigt Sade zwei Schwestern, die in starkem Kontrast zueinander stehen: Aljjie, die sentimentale Heldin des Briefromans, liebt zwar leidenschaftlich, bleibt aber als Briefeschreiberin letztlich passiv und wird so zum Opfer der Libertins.
    XVII-XVIII) oder wie der Marquis de Sade in seinem Briefroman Aline et Valcour.
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    Insofern ist dieser Roman tatsächlich philosophisch, da Sade die ideale und emanzipierte Frau propagiert, die mittels ihrer praktischen Vernunft die Stärken des eigenen Ich erkennt und damit in der Selbstverwirklichung triumphiert.
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    Sade Sades Dialogerzählung La philosophie dans le boudoir ou Les insti- tuteurs libertins (1795) führt die Einweisung der jungen Eugénie in die Kunst des erotischen Libertinage vor. Ihre Lehrmeister, Dol-mancé, Mme de Saint-Ange und deren Bruder, erläutern ihr während der praktischen Unterweisungen - deren Ziel die absolute sexuelle Perversion Eugénies ist - ihre Weltanschauung, die sich auf die Negation christlicher Religion, Metaphysik und Moral gründet.
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    Sade Sades Dialogerzählung La philosophie dans le boudoir ou Les insti- tuteurs libertins (1795) führt die Einweisung der jungen Eugénie in die Kunst des erotischen Libertinage vor. Ihre Lehrmeister, Dol-mancé, Mme de Saint-Ange und deren Bruder, erläutern ihr während der praktischen Unterweisungen - deren Ziel die absolute sexuelle Perversion Eugénies ist - ihre Weltanschauung, die sich auf die Negation christlicher Religion, Metaphysik und Moral gründet.
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    Die Sammlung Les crimes de l'amour (1800) umfasst Erzählungen, die der realistischen Tradition folgen und jeweils das Grundthema - inzestuöse Liebesbeziehungen - variieren. Der Mode der Zeit folgend, verfasst Sade dabei eine „nouvelle italienne" und eine „nouvelle suédoise".
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    Obschon das Romanoeuvre des Marquis de Sade, das vor und während der Revolution im Gefängnis entsteht, die Entgrenzung der menschlichen Leidenschaften feiert, setzt es die Strömung des erotisch-libertinistischcn Romans ohne wesentliche narratologischc Neuerungen fort.
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    Bezeichnend ist die vom Marquis de Sade zu Beginn seiner Idée sur les romans wiederaufgegriffene Romandefinition, die der Chevalier de Jaucourt 1762 in der Encyclopédie formuliert: War für Huet das Hauptkriterium noch die Liebresthematik und der Roman eine “fiction d’aventures amoureuses” - und die Frühaufklärung hat dieser Definition sowohl mit dem libertinen als auch mit dem sentimentalen Roman entsprochen -, so bezeichnet der fleißige Encyclopédie-Mitaibeiter Jaucourt den Roman als “récit fictif de diverses aventures merveilleuses ou vraisemblables de la vie humaine” und stellt seine Eignung zur Vermittlung von “choses utiles” heraus.
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    Sades Erklärung des fiktionalen Bösen im “roman noir” als Überbietung der Grausamkeiten, Verbrechen und Schrecken der revolutionären Realität für einen durch die Wirklichkeit abgestumpften Leser trifft vor allem nicht seinen eigenen “roman noir”.
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    Die Register des Schauerromans - Burg- und Klosterruinen, Verliese, wilde Natur, Verfolgung der Guten durch die Bösen usw. - dienen in Sades “roman philosophique” zur Illustrierung der “natürlichen” Übermacht der Starken über die Schwachen und zur Denunzierung der christlichen Moral als Sklavenmoral.
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    Die Register des Schauerromans - Burg- und Klosterruinen, Verliese, wilde Natur, Verfolgung der Guten durch die Bösen usw. - dienen in Sades “roman philosophique” zur Illustrierung der “natürlichen” Übermacht der Starken über die Schwachen und zur Denunzierung der christlichen Moral als Sklavenmoral.
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    Die sensualistische Begründung des sozialkonforr*1^ Verhaltens wird allerdings in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts von komplexe^ Darstellungen psychischer Motivationen oder der Interdependenz zwischen Tug«-’ und Verstand unterminiert — man denke an Rousseaus Julie ou la Nouvelle Hélo1 de Laclos’ Les Liaisons dangereuses, an de Sades Juliette.
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    Eine zunächst harmlos erscheinende philosophische Erzählung, Le M... puni, kann uns zeigen, inwiefern der berüchtigte Marquis moralische Urteile als Vorurteile darstellt.
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    Der Verfasser, der zur Zeit der Abfassung der Erzählung wegen sexueller Libertinage im Gefängnis schmachtet, bemerkt mit bitterer Ironie, daß ein solches Freudenhaus auch heute noch Anklang und Interessenten fände, wenn es dem Erfinder der Einrichtung nicht so schrecklich ergangen wäre!
    Besonders sarkastisch malt der Autor den Untergang der institutionalisierten Herrschaft der Religion und ihrer korrupten Vertreter an die Wand.
    Der Erzähler Sade assoziiert die Revolution mit der Aufklärung und verhöhnt die Idee, daß sich individuelle Neigungen durch Belehrung dem Wohl des Ganzen unterordnen lassen.
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    Indem de Sade eine pragmatische Betrachtung moralischer Wertvorstellungen anwendet, gibt er einen frühen Beleg dafür, »daß der normale Mensch nicht nur unmoralischer ist, als er glaubt, sondern auch viel moralischer, als er weiß«.
    Nicht als philosophischer, sondern als erotischer Autor hat de Sade Schrecken und Faszination verbreitet. Um die provozierenden Elemente seiner Schreibweise wahrzunehmen, orientieren wir uns an einem Abschnitt aus der umfangreichen Histoire de Juliette (1797). Es handelt sich um die Bilanzierung einer zuvor relativ hastig entworfenen Orgie, deren Hauptmitspieler Mme Clairwill undJuliette sind. Auffällig – aufreizend oder abstoßend – ist die weder paraphrasierende noch metaphorische Art der Beschreibung: die Wahl direkter, tabuisierter, ordinärer Bezeichnungen.
    In philosophischen Schriften kommt der Dialogform eine außerordentlich große Bedeutung zu; die Grenze zwischen Fiktion und philosophischer Theorie löst sich hier tendenziell auf (Diderot, Le rêve de d’Alembert, 1769; Sade, La philosophie dans le boudoir, 1795).
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    Nicht als philosophischer, sondern als erotischer Autor hat de Sade Schrecken und Faszination verbreitet. Um die provozierenden Elemente seiner Schreibweise wahrzunehmen, orientieren wir uns an einem Abschnitt aus der umfangreichen Histoire de Juliette (1797).
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    Die serienhafte Beschreibung und die phantastisch anmutende Darstellung unerschöpflicher Potenz hat man häufig als wesentliche Merkmale pornographischer Texte hervorgehoben. De Sade hat das mit vorbildlicher und einmaliger schriftstellerischer Konsequenz und Phantasie verwirklicht.
    Mit enzyklopädischem Wissensdrang und mit ausschweifender Phantasie sammelt er Beispiele für jeden »goût«, für jede erdenkliche erotische Sensibilität oder jedes individuelle Glücksverlangen.
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    Ein Erzähler überträgt einer Mehrzahl von Erzählfiguren die Aufgabe, ihre Erzählungen wiederzugeben und umfaßt diese nicht nur mit einer Rahmenerzählung, sondern mit einem Ereignisse, Teilnehmer und Erzähler bestimmenden oder lenkenden allgemeinen Thema: mit der Idee, daß Schein und Sein die Hofgesellschaft bestimmen („Heptaméron“); mit der Idee, daß vernünftiges Handeln auf Erfahrungen beruht, die alle Menschen miteinander teilen (Voltaire, „Candide“, 1759; Bruno, „Le tour de la France par deux enfants“, 1877); Wohl im Anschluß an Friedrich Nietzsches Wort vom „Verlust der mythischen Heimat, des mythischen Mutterschoßes“ („Die Geburt der Tragödie“) hat Georg Lukács „die Form des Romans“ als „Ausdruck der transzendentalen Obdachlosigkeit“ beschrieben:
    lange nicht-fiktionale essayistische Passagen werden in den Kontext einer Erzählung eingebettet (Rousseau, Sade).
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    Schließlich hat Sade eine Ästhetik der Schrecken stiftenden dichterischen Phantasie geschaffen, indem er moralisch negativen Erzählfiguren „Genie“ einflößte, d.i. „die musterhafte Originalität der Naturgabe eines Subjekts im freien Gebrauche seiner Erkenntnisvermögen“ (I. Kant, “Kritik der Urteilskraft”, §49).
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    Wie oben kurz bemerkt, hat Eulenburg zwischen dem Marquis de Sade und Restif eine falsche Parallele gezogen. Ein Vergleich drängt sich allerdings auf zwischen diesen beiden Vertretern des widerlichsten Cynismus.
    Diderots “inspirer aux hommes l’amour de la vertu, l’horreur du vice” (Entretiens avec Dorval), das der Marquis de Sade pervertieren wird, geschieht nicht ohne die humanisierende, solidarisierende Komponente des zum großen Teil durchaus noch “rationalen” Gefühls.
    Es ist wie eine Parodie der empfindsamen Romane, wenn Sade Madame de Blamont, Aline und die anderen ,sensiblen‘ Personen versammelt, um ihrem Gegenspieler durch eine Szene größter Rührung seine perfiden Projekte auszutreiben (I 187).
    Der Erzähler Sade assoziiert die Revolution mit der Aufklärung und verhöhnt die Idee, daß sich individuelle Neigungen durch Belehrung dem Wohl des Ganzen unterordnen lassen.
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    Der Roman Lucile, ou les Progrès de la vertu gehört zu dem im 18. Jahrhundert aufgebrochenen und auch wieder versiegten Strom von Werken, die die Tugend zum Hauptvorwurf haben und sie unmißverständlich bereits im Titel herausstellen, von Richardsons Pamela, or Virtue Rewarded über Diderots Fils naturel, ou les Epreuves de la vertu hin zu Sades Justine, ou les Malheurs de la vertu.
    Indem de Sade eine pragmatische Betrachtung moralischer Wertvorstellungen anwendet, gibt er einen frühen Beleg dafür, »daß der normale Mensch nicht nur unmoralischer ist, als er glaubt, sondern auch viel moralischer, als er weiß«.
    Die Terreur ist allenfalls dafür verantwortlich, daß Sade in seiner dritten Fassung (La nouvelle Justine ou les malheurs de la vertu, 1797; Histoire de Juliette ou les prospérités du vice, 1796) die Maske vollends fallen läßt und auf moralästhetische Gesetze keine Rücksicht mehr nimmt:
    Die Terreur ist allenfalls dafür verantwortlich, daß Sade in seiner dritten Fassung (La nouvelle Justine ou les malheurs de la vertu, 1797; Histoire de Juliette ou les prospérités du vice, 1796) die Maske vollends fallen läßt und auf moralästhetische Gesetze keine Rücksicht mehr nimmt: Wird in der ersten, kurzen Version zwar Justine, die Tugend, vom Blitz vernichtet, doch ihre Schwester Juliette, das Laster, wenn nicht bestraft, so doch wenigstens zur Tugend bekehrt, wird in der letzten Fassung der Blitzschlag nicht mehr als Produkt des Zufalls inszeniert, sondern vom Laster selbst zu Hilfe gerufen, das seinerseits zu triumphieren vermag.
    Die Register des Schauerromans – Burg- und Klosterruinen, Verliese, wilde Natur, Verfolgung der Guten durch die Bösen usw. – dienen in Sades “roman philosophique” zur Illustrierung der “natürlichen” Übermacht der Starken über die Schwachen und zur Denunzierung der christlichen Moral als Sklavenmoral.
    Innerhalb der Romanliteratur, die man dem libertinistischen Lager zurechnen kann, kommt dem Marquis de Sade in diesem Punkt eine Sonderstellung zu.
    Unter allen (auch unter denen, die in ihren pornographischen Romanen empfindsamen Jungfern den Zahn der Tugend meinen ziehen zu müssen) ist er der einzige, der die von ihm als System erkannte und ernstgenommene Empfindsamkeit durch Integration in eine erweiterte libertinistische Doktrin zu entkräften versucht.
    In ihr lässt sich, entlastet von tatsächlichen Konsequenzen, ästhetisch inszenieren und ausprobieren, was moralisch und politisch (nicht) wünschenswert und was überhaupt moralisch relevant ist. In diesen Kontext gehören vor allem dialogische Erzähltexte des ethischen Pluralisten Diderot, insbesondere Le neveu de Rameau, aber auch die in Jacques le fataliste eingebetteten, ethisch oft in einen unauflösbaren Widerspruch mündenden Erzählungen, die ›contes moraux‹ und ihr Pendant, die ›contes immoraux‹, und vor allem das Werk des Marquis de Sade, eine gewaltige und gewalttätige Verkehrung aufklärerischer Moral, die die literarischen Neuerungen der Aufklärung subversiv instrumentalisiert.
    Sorgfältig registrierte Selbsterfahrungen, anthropologische Recherchen und die materialistischen Überlegungen anderer Aufklärer hat dieser Autor eingesetzt, um von der individuellen körperlichen Natur als der Vernunft zu erzählen:
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    In den Romanen und Erzählungen des Marquis de Sade schließlich wird die totale Verantwortungslosigkeit gegenüber der Gesellschaft „bis zum artistischen Genuß am Verbrechen übersteigert“.
    In einer revolutionären Streitschrift, die de Sade mit dem Aufruf »Français! Encore un effort si vous voulez être républicains [...]« der Philosophie dans le boudoir (1795) eingefügt hat, greift er die Vorurteile an, die eine Monarchie als Stützen der Herrschaft benötigt habe, die aber einer Republik nicht länger angemessen seien: Religion, Familie, Eigentum, Sodomie.
    Die Register des Schauerromans – Burg- und Klosterruinen, Verliese, wilde Natur, Verfolgung der Guten durch die Bösen usw. – dienen in Sades “roman philosophique” zur Illustrierung der “natürlichen” Übermacht der Starken über die Schwachen und zur Denunzierung der christlichen Moral als Sklavenmoral.
    Zur Illustrierung seiner harten Kritik an den Überzeugungen der Empfindsamen sollen zwei Werke herangezogen werden, die anonym erschienene Philosophie dans le boudoir (1795) und eines der unter seinem Namen veröffentlichten Werke, der sehr lange Briefroman Aline et Valcour (1795).
    Sade will offensichtlich die Nichtigkeit dieses Unterfangens illustrieren, das von der illusorischen Prämisse ausgeht, jeder Mensch empfinde von Natur aus dieselben moralischen Gesetze, ein Credo, das wir als konstitutiv für die pädagogischen Bemühungen der Empfindsamen bezeichnet haben.
    Stirbt in Aline et Valcour die Empfindsamkeit mit denjenigen Personen, die sie verkörpern, so greift Sade in der Philosophie dans le boudoir die empfindsam-aufklärerischen Werte auf einer abstrakten Ebene an.
    1801 muss er für den Rest seines Lebens erneut hinter Gitter, weil seine libertinistischen Romane Anstoß erregen.
    Sade unterminiert die Aufklärung wie auch die Revolution und kehrt sie diskursiv radikal um (Aline et Valcour, 1793; La philosophie dans le boudoir, 1795; La nouvelle Justine ou Les malheurs de la vertu, 1797).
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    Die sensualistische Begründung des sozialkonformen Verhaltens wird allerdings in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts von komplexeren Darstellungen psychischer Motivationen oder der Interdependenz zwischen Tugend und Verstand unterminiert- man denke an Rousseaus Julie ou La Nouvelle Héloïse, de Laclos’ Les Liaisons dangereuses, an de Sades Juliette.
    Sorgfältig registrierte Selbsterfahrungen, anthropologische Recherchen und die materialistischen Überlegungen anderer Aufklärer hat dieser Autor eingesetzt, um von der individuellen körperlichen Natur als der Vernunft zu erzählen:
    Sorgfältig registrierte Selbsterfahrungen, anthropologische Recherchen und die materialistischen Überlegungen anderer Aufklärer hat dieser Autor eingesetzt, um von der individuellen körperlichen Natur als der Vernunft zu erzählen: “Das schaffende Selbst schuf sich Achten und Verachten, es schuf sich Lust und Weh.
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    Am Ende des Jahrhunderts stehen u.a. die Romane des Marquis de Sade. Sie sind wesentlich gegenrevolutionär, insofern als sie den destruktiven Aspekt der Revolution in den Dienst des grenzenlosen Genuß- und Machtstrebens eines aristokratischen Individuums stellen, das sich einer neuen Elite zugehörig fühlt.
    In ihr lässt sich, entlastet von tatsächlichen Konsequenzen, ästhetisch inszenieren und ausprobieren, was moralisch und politisch (nicht) wünschenswert und was überhaupt moralisch relevant ist. In diesen Kontext gehören vor allem dialogische Erzähltexte des ethischen Pluralisten Diderot, insbesondere Le neveu de Rameau, aber auch die in Jacques le fataliste eingebetteten, ethisch oft in einen unauflösbaren Widerspruch mündenden Erzählungen, die ›contes moraux‹ und ihr Pendant, die ›contes immoraux‹, und vor allem das Werk des Marquis de Sade, eine gewaltige und gewalttätige Verkehrung aufklärerischer Moral, die die literarischen Neuerungen der Aufklärung subversiv instrumentalisiert.
    Der Erzähler Sade assoziiert die Revolution mit der Aufklärung und verhöhnt die Idee, daß sich individuelle Neigungen durch Belehrung dem Wohl des Ganzen unterordnen lassen.
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    Die Register des Schauerromans – Burg- und Klosterruinen, Verliese, wilde Natur, Verfolgung der Guten durch die Bösen usw. – dienen in Sades “roman philosophique” zur Illustrierung der “natürlichen” Übermacht der Starken über die Schwachen und zur Denunzierung der christlichen Moral als Sklavenmoral.
    Schließlich erfolgt eine Umkehrung aufklärerischer Ästhetik und Ethik im Werk des Marquis de Sade.
    Zur Debatte steht auch die Alternative zwischen einer einheitlichen, immer und überall geltenden Vernunftmoral und einem ethischen Pluralismus, demzufolge Moral von zeitlich und lokal begrenzter Gültigkeit ist (so die Position La Mettries und Diderots) und der zum radikalen ethischen Relativismus und Immoralismus im Werk des Marquis de Sade führt.
    In diesen Kontext gehören vor allem dialogische Erzähltexte des ethischen Pluralisten Diderot, insbesondere Le neveu de Rameau, aber auch die in Jacques le fataliste eingebetteten, ethisch oft in einen unauflösbaren Widerspruch mündenden Erzählungen, die ›contes moraux‹ und ihr Pendant, die ›contes immoraux‹, und vor allem das Werk des Marquis de Sade, eine gewaltige und gewalttätige Verkehrung aufklärerischer Moral, die die literarischen Neuerungen der Aufklärung subversiv instrumentalisiert.
    Dies gilt auch für unterschiedliche Formen des Historischen (besonders Mittelalter und Renaissance), Fantastischen (Reise auf den Mond, Eldorado, hybride Wesen zwischen Mensch und Tier, Monster), der Utopie (Marivaux, Voltaire, Morelly, Bernardin de Saint-Pierre, Sade) und der Uchronie (Louis-Sébastien Mercier, L’an 2440, rêve s’il en fut jamais, 1770/1785/1786).
    Die in den Briefroman eingebettete Geschichte von Sainville und Léonore ist eine Verschmelzung verschiedener Romantypen (Abenteur-, Reise-, Bildungs- und Schauerroman), die außerdem Platz für ausgedehnte philosophische Exkurse bietet. Wieder zeigt Sade zwei Schwestern, die in starkem Kontrast zueinander stehen:
    Eine »gesamteuropäische Ausnahme von singulärer Bedeutung« (P.-A. Alt) bildet das Werk des Marquis Donatien Alphonse François de Sade, das großenteils unter Bedingungen der Haft und der Internierung in Charenton entsteht. Es umfasst neben philosophisch durchwirkten Romanen und Novellen in allen modischen Spielarten auch zahlreiche Theaterstücke (Le comte Oxtiern ou Les malheurs du libertinage, 1791).
    Der Erzähler Sade assoziiert die Revolution mit der Aufklärung und verhöhnt die Idee, daß sich individuelle Neigungen durch Belehrung dem Wohl des Ganzen unterordnen lassen.