Jacques le fataliste et son maître (Q1088): Difference between revisions
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Revision as of 08:52, 1 September 2023
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Language | Label | Description | Also known as |
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English | Jacques le fataliste et son maître |
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Statements
Jacques le fataliste et son maître, par Diderot (français)
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an cinquième de la République (français)
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3e personne, avec dialogues, récits intercalés 1re personne, intervention du narrateur (français)
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Jacques, son maître, personnages rencontrés sur le chemin (français)
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voyage, aventures bouffonnes, galantes, romanesques (français)
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thèmes philosophiques, mise en cause des techniques du romancier (français)
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In der ungekünstelten Erzählung Jacques’ über seine Liebesabenteuer finden sich viele Anklänge an den offenherzigen Humor eines Rabelais.
Diderot stellt mit der Vielzahl einzelner Geschichten, die den Grundbestand des Romans bilden, verschiedene moralisch-gesellschaftliche Komplexe dar: Erwähnung verdienen hier besonders die im bäuerlichen Milieu spielende Liebesgeschichte Jacques’, das entscheidend von aristokratischen Interessen geprägte Liebeserlebnis des Herrn, vor allem aber auch die Erzählung von der Liebe und der Rache der Madame de la Pommeraye, die auf Grund ihrer inneren Geschlossenheit und literarischen Qualität einen ganz besonderen Platz einnimmt.
Immerhin wird dem Leser über ihn so nach und nach mitgeteilt, daß er ein Bauernjunge ist, amüsante Liebeserfahrungen gemacht und eine Soldaten- und Bedientenlaufbahn hinter sich hat. Der Herr hingegen führt recht eigentlich nur ein Schattendasein. Uber ihn erfährt der Leser so gut wie nichts. Seine Funktion besteht vor allem darin, Jacques die Stichworte zu seinen philosophischen Exkursen zu liefern. Er selbst ist zwar Anhänger der Willensfreiheit, besitzt aber sonst keine fest umrissene Philosophie. Interessant ist er eigentlich nur als der Herr von Jacques, von ihm getrennt wäre er ziemlich unwichtig. Trotz der Schicksalsgläubigkeit Jacques’ liegt die Tatbereitschaft bei diesem. Der Herr dagegen ist schwächlich und unentschlossen. Anders als in früheren Romanen, wie zum Beispiel in Lesages Gil Blas oder in Marivaux’ Paysan parvenu, wo plebejische Helden in Anpassung an die korrupten Gepflogenheiten der herrschenden Schichten in diese aufsteigen, bleibt Jacques hier Knecht, während der Herr ebenfalls Herr bleibt.
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In der ungekünstelten Erzählung Jacques’ über seine Liebesabenteuer finden sich viele Anklänge an den offenherzigen Humor eines Rabelais.
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Große Beachtung findet in der Forschung auch die Umkehrung des Herr-Diener-Verhältnisses: der scharfsinnige, gewitzte Jacques ist seinem Herrn weit überlegen. Schließlich entfaltet Diderot auf dem Ritt durch Frankreich ein breites Spektrum sozialer Unterschiede.
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Darum heißt es in einem ironischen Einwurf des Erzählers an einer Stelle des Romans, wo Jacques und sein Herr getrennt sind, wenn man sich um den Herrn kümmere, begehe man zwar einen Akt der Höflichkeit, werde sich aber langweilen.89 Indem Diderot in diesem gesellschaftskritischen Werk die Abhängigkeit des Herrn von seinem Knecht einprägsam demonstriert, enthüllt er im weiteren Sinne die Unproduktivität und Funktionslosigkeit der herrschenden Klasse.
Zusätzlich zu seiner Herausgebertätigkeit für die „Encyclopédie“, für die er selbst über tausend Artikel schreibt, verfaßt Diderot fundamentale dramentheoretische Abhandlungen zur Reform der Schauspielkunst und zum bürgerlichen Trauerspiel (/'Art. 1 14), das er selbst in seinen Theaterstücken umzusetzen versucht, ferner bedeutende kunsttheoretische und philosophische Schriften sowie ein erzähl-theoretisch innovatives Romanoeuvre, das etwa durch dialogische Erzählstrukturen oder Einmischungen des Erzählers bereits auf den modernen Roman vorausweist, thematisch aber der Gesellschaftskritik der Aufklärung verpflichtet bleibt („Ec neveu de Rameau“, um 1761/62 begonnen; Jacques le fataliste et son maître“, um 1771-73 verfaßt).
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Wo er erzählt, ist er sehr kurz, fast zu kurz; sobald irgend möglich, geht er zum Dialog über; diesen handhabt er mit seltener Meisterschaft; Rameaus Neffe und Jacques le Fataliste sind glänzende Beweise seiner Virtuosität.
Letztlich überlässt Diderot es dem Leser, sich ein Urteij darüber zu bilden, welche der beiden Lebensarten die bessere sei Jacques le Der um 1771-1773 geschriebene Roman Jacques le fataliste et soq fataliste maître präsentiert sich als Gespräch zwischen dem Diener Jacques und seinem Herrn, die durch Frankreich reiten und sich dabej über Willensfreiheit und Fatalismus unterhalten.
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In der ungekünstelten Erzählung Jacques’ über seine Liebesabenteuer finden sich viele Anklänge an den offenherzigen Humor eines Rabelais.
Eine frivole Erotik wird durch die Kraft des echten Gefühls überwunden. Als einer der ersten hat Schiller die literarische Bedeutung dieser Novelle erkannt und sie unterdem Titel Merkwürdiges Beispiel einer weiblichen Rache ins Deutsche übersetzt. Daneben gibt es noch eine Reihe andere Erzählungen und Episoden aus dem niederen und gehobenen bürgerlichen Milieu sowie aus dem Umkreis der Kirche, wobei letztlich immer moralische Fragen in den Vordergrund treten, die in ihrer sozialen Bedingtheit gesehen werden. Die idealistische Moral mit ihrer Betonung der Innerlichkeit und der inneren Freiheit hält er für falsch.
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In Anlehnung an seine früheren theoretischen Erörterungen (Eloge de Richardson; theoretischer Anhang zu Les deux amis de Bourbonne)85 will er auch hier historisches Geschehen gestalten, was bei ihm nicht etwas Geschichtliches bedeutet, sondern vielmehr konkrete, tatsächliche Begebenheiten.
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Eine doppelte Ironisierung also, die in der Tat dem dramatischen, rührseligen Klischee widerspricht. Le Maitre weist die Wirtin, welche die Geschichte in Jacques le fataiiste zum besten gegeben hatte, deshalb zurecht 62: Si vous vou/iez que cette jeune fille intiressat, il fallait lui donner de la franchise, et nous la montrer victime innocente et forcee de samere et de La Pommeraye, il fallait que /es traitements /es plus cruels f entralnassent, malgri qu' eile en eflt, a concourir a une suite de forfaits continus pendant une année; il fallait préparer ainsi le raccomodement de cette femme avec son mari.
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Letztlich überlässt Diderot es dem Leser, sich ein Urteij darüber zu bilden, welche der beiden Lebensarten die bessere sei Jacques le Der um 1771-1773 geschriebene Roman Jacques le fataliste et soq fataliste maître präsentiert sich als Gespräch zwischen dem Diener Jacques und seinem Herrn, die durch Frankreich reiten und sich dabej über Willensfreiheit und Fatalismus unterhalten.
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Tieck und auch in wesentlich knapperer Form hatte Denis Diderot die Relativität von Empfindsamkeit und Libertinage in einer Erzählung verdeutlicht: es handelt sich um die berühmte Geschichte der Marquise de la Pommeraye, die als einzige halbwegs zusammenhängende eingeschobene Erzählung in Jacques Je fataliste (entstanden ab 1771, teilweise veröffentlicht ab 1778) publiziert ^rde.
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Diderots philosophischer Roman Jacques le Fataliste ist in doppelter Hinsicht bedeutsam: als literarische Glanzleistung, die der Wirklichkeitsgestaltung in der Erzählprosa neue Wege gewiesen hat, und als Gipfelleistung aufklärerischen Denkens und dialektischer Erfassung gesellschaftlicher Zusammenhänge gegen Ende des Ancien régime.
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In diesen Kontext gehören vor allem dialogische Erzähltexte des ethischen Plu-ralisten Diderot, insbesondere Le neveu de Rameau , aber auch die in Jacques le fa-taliste eingebetteten, ethisch oft in einen unauflösbaren Widerspruch mündenden Erzählungen, die >contes moraux< und ihr Pendant, die >contes immoraux<, und vor allem das Werk des Marquis de Sade, eine gewaltige und gewalttätige Verkehrung aufklärerischer Moral, die die literarischen Neuerungen der Aufklärung subversiv instrumentalisiert.
Unter den Bedingungen der bestehenden Klassenherrschaft kann nur die unterdrückte Klasse den Sinn des menschlichen Lebens hochhalten.“80 Der Frage nach den moralischen und produktiven Kräften, die dem Volke, den einfachen Menschen eigen sind und die für eine Erneuerung der Gesellschaft im bürgerlichen Sinne aktiviert werden müssen, geht Diderot weiter in seinem Roman Jacques le Fataliste nach.
Daneben gibt es noch eine Reihe andere Erzählungen und Episoden aus dem niederen und gehobenen bürgerlichen Milieu sowie aus dem Umkreis der Kirche, wobei letztlich immer moralische Fragen in den Vordergrund treten, die in ihrer sozialen Bedingtheit gesehen werden. Die Weltanschauung Jacques’, des Faktotums seines Herrn, des Dieners für alles, ist der materialistische Determinismus, wonach unser Fühlen, Denken, Handeln völlig von der Außenwelt, von der objektiven Notwendigkeit bestimmt wird.
Diderot gelingt der Schritt vom traditionellen Konzept der spätaufklärerischen Romanliteratur mit ihrem ausgeprägten moralisierenden Charakter - wie es noch seinen Erzählwerken La Religieuse und Les deux amis de Bourbonne zugrunde lag - zu einer dialektischen Gestaltungsweise im Neveu de Rameau und im Jacques, wo die aufklärerische Moral nicht mehr exempelhaft vorgetragen, sondern im Für und Wider von Handlungen und Dialogen gleichsam aus der Betrachtung der Wirklichkeit gewonnen wird.
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Diderot stellt mit der Vielzahl einzelner Geschichten, die den Grundbestand des Romans bilden, verschiedene moralisch-gesellschaftliche Komplexe dar: Erwähnung verdienen hier besonders die im bäuerlichen Milieu spielende Liebesgeschichte Jacques’, das entscheidend von aristokratischen Interessen geprägte Liebeserlebnis des Herrn, vor allem aber auch die Erzählung von der Liebe und der Rache der Madame de la Pommeraye, die auf Grund ihrer inneren Geschlossenheit und literarischen Qualität einen ganz besonderen Platz einnimmt.
Immerhin wird dem Leser über ihn so nach und nach mitgeteilt, daß er ein Bauernjunge ist, amüsante Liebeserfahrungen gemacht und eine Soldaten- und Bedientenlaufbahn hinter sich hat. Der Herr hingegen führt recht eigentlich nur ein Schattendasein. Uber ihn erfährt der Leser so gut wie nichts. Seine Funktion besteht vor allem darin, Jacques die Stichworte zu seinen philosophischen Exkursen zu liefern. Er selbst ist zwar Anhänger der Willensfreiheit, besitzt aber sonst keine fest umrissene Philosophie. Interessant ist er eigentlich nur als der Herr von Jacques, von ihm getrennt wäre er ziemlich unwichtig. Trotz der Schicksalsgläubigkeit Jacques’ liegt die Tatbereitschaft bei diesem. Der Herr dagegen ist schwächlich und unentschlossen. Anders als in früheren Romanen, wie zum Beispiel in Lesages Gil Blas oder in Marivaux’ Paysan parvenu, wo plebejische Helden in Anpassung an die korrupten Gepflogenheiten der herrschenden Schichten in diese aufsteigen, bleibt Jacques hier Knecht, während der Herr ebenfalls Herr bleibt.
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Damit gelangt das einfache Volk in seinen Gesichtskreis, mit dessen aktiver Lebenseinstellung, dessen Sehnsüchten und Bestrebungen sich um diese Zeit eine breite demokratisch gesinnte Schicht des mittleren Bürgertums, als dessen Sprecher Diderot auftritt, noch zu identifizieren vermag. Literarisch zur Geltung kommt diese neue soziale Perspektive insbesondere in Diderots Erzählung Les deux amis de Bourbonne (geschrieben 1770; „Die beiden Freunde aus Bourbonne“) und in Jacques le fataliste et son maître (geschrieben Anfang der siebziger Jahre; „Jacques der Fatalist und sein Herr“).
Unter den Bedingungen der bestehenden Klassenherrschaft kann nur die unterdrückte Klasse den Sinn des menschlichen Lebens hochhalten.“80 Der Frage nach den moralischen und produktiven Kräften, die dem Volke, den einfachen Menschen eigen sind und die für eine Erneuerung der Gesellschaft im bürgerlichen Sinne aktiviert werden müssen, geht Diderot weiter in seinem Roman Jacques le Fataliste nach.
In der ungekünstelten Erzählung Jacques’ über seine Liebesabenteuer finden sich viele Anklänge an den offenherzigen Humor eines Rabelais. Seine fatalistische Philosophie ist zugleich Ausdruck eines unerschütterlichen Optimismus, in dem sich letztlich der Glaube des Bürgertums an den gesellschaftlichen Fortschritt manifestiert.
Daneben gibt es noch eine Reihe andere Erzählungen und Episoden aus dem niederen und gehobenen bürgerlichen Milieu sowie aus dem Umkreis der Kirche, wobei letztlich immer moralische Fragen in den Vordergrund treten, die in ihrer sozialen Bedingtheit gesehen werden. Die Weltanschauung Jacques’, des Faktotums seines Herrn, des Dieners für alles, ist der materialistische Determinismus, wonach unser Fühlen, Denken, Handeln völlig von der Außenwelt, von der objektiven Notwendigkeit bestimmt wird.
Verbürgt ist aber seine Zugehörigkeit zu den plebejischen Schichten, und insofern ist er Diener des Herrn, Widerpart der Herrschenden, Repräsentant des dritten Standes. Immerhin wird dem Leser über ihn so nach und nach mitgeteilt, daß er ein Bauernjunge ist, amüsante Liebeserfahrungen gemacht und eine Soldaten- und Bedientenlaufbahn hinter sich hat. Der Herr hingegen führt recht eigentlich nur ein Schattendasein. Uber ihn erfährt der Leser so gut wie nichts. Seine Funktion besteht vor allem darin, Jacques die Stichworte zu seinen philosophischen Exkursen zu liefern. Er selbst ist zwar Anhänger der Willensfreiheit, besitzt aber sonst keine fest umrissene Philosophie. Interessant ist er eigentlich nur als der Herr von Jacques, von ihm getrennt wäre er ziemlich unwichtig. Trotz der Schicksalsgläubigkeit Jacques’ liegt die Tatbereitschaft bei diesem. Der Herr dagegen ist schwächlich und unentschlossen. Anders als in früheren Romanen, wie zum Beispiel in Lesages Gil Blas oder in Marivaux’ Paysan parvenu, wo plebejische Helden in Anpassung an die korrupten Gepflogenheiten der herrschenden Schichten in diese aufsteigen, bleibt Jacques hier Knecht, während der Herr ebenfalls Herr bleibt.
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Wenige Jahre später hat die Französische Revolution erwiesen, wie sehr die gesellschaftlichen Widersprüche, die Diderot gerade in seinem letzten Roman so scharf ins Licht rückte, zur Lösung drängten.
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In der ungekünstelten Erzählung Jacques’ über seine Liebesabenteuer finden sich viele Anklänge an den offenherzigen Humor eines Rabelais. Seine fatalistische Philosophie ist zugleich Ausdruck eines unerschütterlichen Optimismus, in dem sich letztlich der Glaube des Bürgertums an den gesellschaftlichen Fortschritt manifestiert.
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Diderots philosophischer Roman Jacques le Fataliste ist in doppelter Hinsicht bedeutsam: als literarische Glanzleistung, die der Wirklichkeitsgestaltung in der Erzählprosa neue Wege gewiesen hat, und als Gipfelleistung aufklärerischen Denkens und dialektischer Erfassung gesellschaftlicher Zusammenhänge gegen Ende des Ancien régime.
Diderot gelingt der Schritt vom traditionellen Konzept der spätaufklärerischen Romanliteratur mit ihrem ausgeprägten moralisierenden Charakter - wie es noch seinen Erzählwerken La Religieuse und Les deux amis de Bourbonne zugrunde lag - zu einer dialektischen Gestaltungsweise im Neveu de Rameau und im Jacques, wo die aufklärerische Moral nicht mehr exempelhaft vorgetragen, sondern im Für und Wider von Handlungen und Dialogen gleichsam aus der Betrachtung der Wirklichkeit gewonnen wird.
1 reference
Tieck und auch in wesentlich knapperer Form hatte Denis Diderot die Relativität von Empfindsamkeit und Libertinage in einer Erzählung verdeutlicht: es handelt sich um die berühmte Geschichte der Marquise de la Pommeraye, die als einzige halbwegs zusammenhängende eingeschobene Erzählung in Jacques Je fataliste (entstanden ab 1771, teilweise veröffentlicht ab 1778) publiziert ^rde. Der Liebeskampf zwischen Mme de la Pommeraye und dem Marquis des Arcis ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert.
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