Jacques le fataliste et son maître (Q1088): Difference between revisions
Jump to navigation
Jump to search
(Created claim: about (P36): social criticism (Q2850), Adding claim P36) |
(Added reference to claim: about (P36): social criticism (Q2850), Adding references Geißler_Starke_1979a Darum heißt es in einem ironischen Einwurf des Erzählers an einer Stelle des Romans, wo Jacques und sein Herr getrennt sind, wenn man sich um den Herrn kümmere, begehe man zwar einen Akt der Höflichkeit, werde sich aber langweilen.89 Indem Diderot in diesem gesellschaftskritischen Werk die Abhängigkeit des Herrn von seinem Knecht einprägsam demonstriert, enthüllt er im weiteren Sinne die Unpro...) |
||
Property / about: social criticism / reference | |||
stated in: Geißler_Starke_1979a quotation: Darum heißt es in einem ironischen Einwurf des Erzählers an einer Stelle des Romans, wo Jacques und sein Herr getrennt sind, wenn man sich um den Herrn kümmere, begehe man zwar einen Akt der Höflichkeit, werde sich aber langweilen.89 Indem Diderot in diesem gesellschaftskritischen Werk die Abhängigkeit des Herrn von seinem Knecht einprägsam demonstriert, enthüllt er im weiteren Sinne die Unproduktivität und Funktionslosigkeit der herrschenden Klasse. |
Revision as of 08:49, 1 September 2023
No description defined
Language | Label | Description | Also known as |
---|---|---|---|
English | Jacques le fataliste et son maître |
No description defined |
Statements
Jacques le fataliste et son maître, par Diderot (français)
1 reference
an cinquième de la République (français)
1 reference
3e personne, avec dialogues, récits intercalés 1re personne, intervention du narrateur (français)
1 reference
Jacques, son maître, personnages rencontrés sur le chemin (français)
1 reference
voyage, aventures bouffonnes, galantes, romanesques (français)
1 reference
thèmes philosophiques, mise en cause des techniques du romancier (français)
1 reference
3 references
In der ungekünstelten Erzählung Jacques’ über seine Liebesabenteuer finden sich viele Anklänge an den offenherzigen Humor eines Rabelais.
Diderot stellt mit der Vielzahl einzelner Geschichten, die den Grundbestand des Romans bilden, verschiedene moralisch-gesellschaftliche Komplexe dar: Erwähnung verdienen hier besonders die im bäuerlichen Milieu spielende Liebesgeschichte Jacques’, das entscheidend von aristokratischen Interessen geprägte Liebeserlebnis des Herrn, vor allem aber auch die Erzählung von der Liebe und der Rache der Madame de la Pommeraye, die auf Grund ihrer inneren Geschlossenheit und literarischen Qualität einen ganz besonderen Platz einnimmt.
Immerhin wird dem Leser über ihn so nach und nach mitgeteilt, daß er ein Bauernjunge ist, amüsante Liebeserfahrungen gemacht und eine Soldaten- und Bedientenlaufbahn hinter sich hat. Der Herr hingegen führt recht eigentlich nur ein Schattendasein. Uber ihn erfährt der Leser so gut wie nichts. Seine Funktion besteht vor allem darin, Jacques die Stichworte zu seinen philosophischen Exkursen zu liefern. Er selbst ist zwar Anhänger der Willensfreiheit, besitzt aber sonst keine fest umrissene Philosophie. Interessant ist er eigentlich nur als der Herr von Jacques, von ihm getrennt wäre er ziemlich unwichtig. Trotz der Schicksalsgläubigkeit Jacques’ liegt die Tatbereitschaft bei diesem. Der Herr dagegen ist schwächlich und unentschlossen. Anders als in früheren Romanen, wie zum Beispiel in Lesages Gil Blas oder in Marivaux’ Paysan parvenu, wo plebejische Helden in Anpassung an die korrupten Gepflogenheiten der herrschenden Schichten in diese aufsteigen, bleibt Jacques hier Knecht, während der Herr ebenfalls Herr bleibt.
1 reference
In der ungekünstelten Erzählung Jacques’ über seine Liebesabenteuer finden sich viele Anklänge an den offenherzigen Humor eines Rabelais.
1 reference
Große Beachtung findet in der Forschung auch die Umkehrung des Herr-Diener-Verhältnisses: der scharfsinnige, gewitzte Jacques ist seinem Herrn weit überlegen. Schließlich entfaltet Diderot auf dem Ritt durch Frankreich ein breites Spektrum sozialer Unterschiede.
1 reference
Darum heißt es in einem ironischen Einwurf des Erzählers an einer Stelle des Romans, wo Jacques und sein Herr getrennt sind, wenn man sich um den Herrn kümmere, begehe man zwar einen Akt der Höflichkeit, werde sich aber langweilen.89 Indem Diderot in diesem gesellschaftskritischen Werk die Abhängigkeit des Herrn von seinem Knecht einprägsam demonstriert, enthüllt er im weiteren Sinne die Unproduktivität und Funktionslosigkeit der herrschenden Klasse.
93,744
0 references