SADE, Donatien-Alphonse-François, marquis de (Q855)

From MiMoText
Revision as of 13:21, 1 September 2023 by Admin (talk | contribs) (‎Added reference to claim: topic interest (P47): morality (Q2998), Adding references Schlüter_2014a In diesen Kontext gehören vor allem dialogische Erzähltexte des ethischen Plu-ralisten Diderot, insbesondere Le neveu de Rameau , aber auch die in Jacques le fa-taliste eingebetteten, ethisch oft in einen unauflösbaren Widerspruch mündenden Erzählungen, die >contes moraux< und ihr Pendant, die >contes immoraux<, und vor allem das Werk des Marquis de Sade, eine gewaltige und gewalttätige Verkehrung a...)
Jump to navigation Jump to search
No description defined
Language Label Description Also known as
English
SADE, Donatien-Alphonse-François, marquis de
No description defined

    Statements

    SADE, Donatien-Alphonse-François, marquis de (français)
    0 references
    0 references
    0 references
    0 references
    0 references
    0 references
    1 reference
    Schließlich erfolgt eine Umkehrung aufklärerischer Ästhetik und Ethik im Werk des Marquis de Sade.
    3 references
    Schließlich erfolgt eine Umkehrung aufklärerischer Ästhetik und Ethik im Werk des Marquis de Sade.
    Zur Debatte steht auch die Alternative zwischen einer einheitlichen, immer und überall geltenden Vernunftmoral und einem ethischen Pluralismus, demzufolge Moral von zeitlich und lokal begrenzter Gültigkeit ist (so die Position La Mettries und Diderots) und der zum radikalen ethischen Relativismus und Immoralismus im Werk des Marquis de Sade führt.
    In diesen Kontext gehören vor allem dialogische Erzähltexte des ethischen Plu-ralisten Diderot, insbesondere Le neveu de Rameau , aber auch die in Jacques le fa-taliste eingebetteten, ethisch oft in einen unauflösbaren Widerspruch mündenden Erzählungen, die >contes moraux< und ihr Pendant, die >contes immoraux<, und vor allem das Werk des Marquis de Sade, eine gewaltige und gewalttätige Verkehrung aufklärerischer Moral, die die literarischen Neuerungen der Aufklärung subversiv instrumentalisiert.
    2 references
    >Sentiment< und >sensibilite< dominieren die Epoche der literarischen Empfindsamkeit, der freilich eine gewissermaßen gefühllose Aufklärung entspricht, die ästhetisch Wirkungen bis hin zu Sade zeitigen wird.
    Künstler, Schriftsteller und sensualistisch geprägte Aufklärer wie Condillac und Diderot erörtern nach Dubos die Auswirkungen der Künste auf die >sensibilite< der Rezipienten und fragen, was aus welchem Grund ästhetisches Wohlgefallen und Lust auslöst, wie Schmerz im ästhetischen Erleben sublimiert wird, welche Rangfolge Empfindungen und Emotionen im ästhetischen Erleben haben, wo Schmerz in Lust übergeht und wie sich starke Empfindungen ästhetisch adäquat umsetzen lassen. Extreme Konsequenzen aus solchen Fragen zieht der Roman des Marquis de Sade.
    1 reference
    Wo sie dem klassizistischen Paradigma nicht mehr folgt, entmachtet die Ästhetik des >siecle des Lumieres< die Rationalität, bricht mit dem Prinzip der Normativität und überantwortet das Kunstwerk der kreativen Fantasie: Empfindsamkeit, Einfühlungsvermögen und >enthousiasme< spielen in der ästhetischen Erfahrung ineinander. Sensualistische, biologistisch-vitalistische und medizinische Imaginations- und Traumtheorien eröffnen den Künsten und speziell der Literatur den durch die zeitgenössische Naturgeschichte ausgeleuchteten Bereich des Exzentrischen, Missgestalteten und Monströsen; hier knüpfen der Schauerroman (>gothic novel<), das Erzählwerk Sades und die Kunst Goyas an.
    1 reference
    Sensualistische, biologistisch-vitalistische und medizinische Imaginations- und Traumtheorien eröffnen den Künsten und speziell der Literatur den durch die zeitgenössische Naturgeschichte ausgeleuchteten Bereich des Exzentrischen, Missgestalteten und Monströsen; hier knüpfen der Schauerroman (>gothic novel<), das Erzählwerk Sades und die Kunst Goyas an.
    1 reference
    Sensualistische, biologistisch-vitalistische und medizinische Imaginations- und Traumtheorien eröffnen den Künsten und speziell der Literatur den durch die zeitgenössische Naturgeschichte ausgeleuchteten Bereich des Exzentrischen, Missgestalteten und Monströsen; hier knüpfen der Schauerroman (>gothic novel<), das Erzählwerk Sades und die Kunst Goyas an.
    1 reference
    In philosophischen Schriften kommt der Dialogform eine außerordentlich große Bedeutung zu; die Grenze zwischen Fiktion und philosophischer Theorie löst sich hier tendenziell auf (Diderot, Le reve de d’Alembert, 1769; Sade, La philosophie dans le boudoir, 1795).
    1 reference
    Voltaires) wie auch zur Kennzeichnung einer originellen Idee verwendet; lange nicht-fiktionale essayistische Passagen werden in den Kontext einer Erzählung eingebettet (Rousseau, Sade).