Jacques le fataliste et son maître (Q1088)

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Jacques le fataliste et son maître
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    Jacques le fataliste et son maître, par Diderot (français)
    an cinquième de la République (français)
    3e personne, avec dialogues, récits intercalés 1re personne, intervention du narrateur (français)
    Jacques, son maître, personnages rencontrés sur le chemin (français)
    voyage, aventures bouffonnes, galantes, romanesques (français)
    thèmes philosophiques, mise en cause des techniques du romancier (français)
    3 references
    In der ungekünstelten Erzählung Jacques’ über seine Liebesabenteuer finden sich viele Anklänge an den offenherzigen Humor eines Rabelais.
    Diderot stellt mit der Vielzahl einzelner Geschichten, die den Grundbestand des Romans bilden, verschiedene moralisch-gesellschaftliche Komplexe dar: Erwähnung verdienen hier besonders die im bäuerlichen Milieu spielende Liebesgeschichte Jacques’, das entscheidend von aristokratischen Interessen geprägte Liebeserlebnis des Herrn, vor allem aber auch die Erzählung von der Liebe und der Rache der Madame de la Pommeraye, die auf Grund ihrer inneren Geschlossenheit und literarischen Qualität einen ganz besonderen Platz einnimmt.
    Immerhin wird dem Leser über ihn so nach und nach mitgeteilt, daß er ein Bauernjunge ist, amüsante Liebeserfahrungen gemacht und eine Soldaten- und Bedientenlaufbahn hinter sich hat. Der Herr hingegen führt recht eigentlich nur ein Schattendasein. Uber ihn erfährt der Leser so gut wie nichts. Seine Funktion besteht vor allem darin, Jacques die Stichworte zu seinen philosophischen Exkursen zu liefern. Er selbst ist zwar Anhänger der Willensfreiheit, besitzt aber sonst keine fest umrissene Philosophie. Interessant ist er eigentlich nur als der Herr von Jacques, von ihm getrennt wäre er ziemlich unwichtig. Trotz der Schicksalsgläubigkeit Jacques’ liegt die Tatbereitschaft bei diesem. Der Herr dagegen ist schwächlich und unentschlossen. Anders als in früheren Romanen, wie zum Beispiel in Lesages Gil Blas oder in Marivaux’ Paysan parvenu, wo plebejische Helden in Anpassung an die korrupten Gepflogenheiten der herrschenden Schichten in diese aufsteigen, bleibt Jacques hier Knecht, während der Herr ebenfalls Herr bleibt.
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    In der ungekünstelten Erzählung Jacques’ über seine Liebesabenteuer finden sich viele Anklänge an den offenherzigen Humor eines Rabelais.
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    Große Beachtung findet in der Forschung auch die Umkehrung des Herr-Diener-Verhältnisses: der scharfsinnige, gewitzte Jacques ist seinem Herrn weit überlegen. Schließlich entfaltet Diderot auf dem Ritt durch Frankreich ein breites Spektrum sozialer Unterschiede.
    2 references
    Darum heißt es in einem ironischen Einwurf des Erzählers an einer Stelle des Romans, wo Jacques und sein Herr getrennt sind, wenn man sich um den Herrn kümmere, begehe man zwar einen Akt der Höflichkeit, werde sich aber langweilen.89 Indem Diderot in diesem gesellschaftskritischen Werk die Abhängigkeit des Herrn von seinem Knecht einprägsam demonstriert, enthüllt er im weiteren Sinne die Unproduktivität und Funktionslosigkeit der herrschenden Klasse.
    Zusätzlich zu seiner Herausgebertätigkeit für die „Encyclopédie“, für die er selbst über tausend Artikel schreibt, verfaßt Diderot fundamentale dramentheoretische Abhandlungen zur Reform der Schauspielkunst und zum bürgerlichen Trauerspiel (/'Art. 1 14), das er selbst in seinen Theaterstücken umzusetzen versucht, ferner bedeutende kunsttheoretische und philosophische Schriften sowie ein erzähl-theoretisch innovatives Romanoeuvre, das etwa durch dialogische Erzählstrukturen oder Einmischungen des Erzählers bereits auf den modernen Roman vorausweist, thematisch aber der Gesellschaftskritik der Aufklärung verpflichtet bleibt („Ec neveu de Rameau“, um 1761/62 begonnen; Jacques le fataliste et son maître“, um 1771-73 verfaßt).
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    Wo er erzählt, ist er sehr kurz, fast zu kurz; sobald irgend möglich, geht er zum Dialog über; diesen handhabt er mit seltener Meisterschaft; Rameaus Neffe und Jacques le Fataliste sind glänzende Beweise seiner Virtuosität.
    Letztlich überlässt Diderot es dem Leser, sich ein Urteij darüber zu bilden, welche der beiden Lebensarten die bessere sei Jacques le Der um 1771-1773 geschriebene Roman Jacques le fataliste et soq fataliste maître präsentiert sich als Gespräch zwischen dem Diener Jacques und seinem Herrn, die durch Frankreich reiten und sich dabej über Willensfreiheit und Fatalismus unterhalten.
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    In der ungekünstelten Erzählung Jacques’ über seine Liebesabenteuer finden sich viele Anklänge an den offenherzigen Humor eines Rabelais.
    Eine frivole Erotik wird durch die Kraft des echten Gefühls überwunden. Als einer der ersten hat Schiller die literarische Bedeutung dieser Novelle erkannt und sie unterdem Titel Merkwürdiges Beispiel einer weiblichen Rache ins Deutsche übersetzt. Daneben gibt es noch eine Reihe andere Erzählungen und Episoden aus dem niederen und gehobenen bürgerlichen Milieu sowie aus dem Umkreis der Kirche, wobei letztlich immer moralische Fragen in den Vordergrund treten, die in ihrer sozialen Bedingtheit gesehen werden. Die idealistische Moral mit ihrer Betonung der Innerlichkeit und der inneren Freiheit hält er für falsch.
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    In Anlehnung an seine früheren theoretischen Erörterungen (Eloge de Richardson; theoretischer Anhang zu Les deux amis de Bourbonne)85 will er auch hier historisches Geschehen gestalten, was bei ihm nicht etwas Geschichtliches bedeutet, sondern vielmehr konkrete, tatsächliche Begebenheiten.
    1 reference
    Eine doppelte Ironisierung also, die in der Tat dem dramatischen, rührseligen Klischee widerspricht. Le Maitre weist die Wirtin, welche die Geschichte in Jacques le fataiiste zum besten gegeben hatte, deshalb zurecht 62: Si vous vou/iez que cette jeune fille intiressat, il fallait lui donner de la franchise, et nous la montrer victime innocente et forcee de samere et de La Pommeraye, il fallait que /es traitements /es plus cruels f entralnassent, malgri qu' eile en eflt, a concourir a une suite de forfaits continus pendant une année; il fallait préparer ainsi le raccomodement de cette femme avec son mari.
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    Letztlich überlässt Diderot es dem Leser, sich ein Urteij darüber zu bilden, welche der beiden Lebensarten die bessere sei Jacques le Der um 1771-1773 geschriebene Roman Jacques le fataliste et soq fataliste maître präsentiert sich als Gespräch zwischen dem Diener Jacques und seinem Herrn, die durch Frankreich reiten und sich dabej über Willensfreiheit und Fatalismus unterhalten.
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    Tieck und auch in wesentlich knapperer Form hatte Denis Diderot die Relativität von Empfindsamkeit und Libertinage in einer Erzählung verdeutlicht: es handelt sich um die berühmte Geschichte der Marquise de la Pommeraye, die als einzige halbwegs zusammenhängende eingeschobene Erzählung in Jacques Je fataliste (entstanden ab 1771, teilweise veröffentlicht ab 1778) publiziert ^rde.
    1 reference
    Diderots philosophischer Roman Jacques le Fataliste ist in doppelter Hinsicht bedeutsam: als literarische Glanzleistung, die der Wirklichkeitsgestaltung in der Erzählprosa neue Wege gewiesen hat, und als Gipfelleistung aufklärerischen Denkens und dialektischer Erfassung gesellschaftlicher Zusammenhänge gegen Ende des Ancien régime.
    4 references
    In diesen Kontext gehören vor allem dialogische Erzähltexte des ethischen Plu-ralisten Diderot, insbesondere Le neveu de Rameau , aber auch die in Jacques le fa-taliste eingebetteten, ethisch oft in einen unauflösbaren Widerspruch mündenden Erzählungen, die >contes moraux< und ihr Pendant, die >contes immoraux<, und vor allem das Werk des Marquis de Sade, eine gewaltige und gewalttätige Verkehrung aufklärerischer Moral, die die literarischen Neuerungen der Aufklärung subversiv instrumentalisiert.
    Unter den Bedingungen der bestehenden Klassenherrschaft kann nur die unterdrückte Klasse den Sinn des menschlichen Lebens hochhalten.“80 Der Frage nach den moralischen und produktiven Kräften, die dem Volke, den einfachen Menschen eigen sind und die für eine Erneuerung der Gesellschaft im bürgerlichen Sinne aktiviert werden müssen, geht Diderot weiter in seinem Roman Jacques le Fataliste nach.
    Daneben gibt es noch eine Reihe andere Erzählungen und Episoden aus dem niederen und gehobenen bürgerlichen Milieu sowie aus dem Umkreis der Kirche, wobei letztlich immer moralische Fragen in den Vordergrund treten, die in ihrer sozialen Bedingtheit gesehen werden. Die Weltanschauung Jacques’, des Faktotums seines Herrn, des Dieners für alles, ist der materialistische Determinismus, wonach unser Fühlen, Denken, Handeln völlig von der Außenwelt, von der objektiven Notwendigkeit bestimmt wird.
    Diderot gelingt der Schritt vom traditionellen Konzept der spätaufklärerischen Romanliteratur mit ihrem ausgeprägten moralisierenden Charakter - wie es noch seinen Erzählwerken La Religieuse und Les deux amis de Bourbonne zugrunde lag - zu einer dialektischen Gestaltungsweise im Neveu de Rameau und im Jacques, wo die aufklärerische Moral nicht mehr exempelhaft vorgetragen, sondern im Für und Wider von Handlungen und Dialogen gleichsam aus der Betrachtung der Wirklichkeit gewonnen wird.
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    Diderot stellt mit der Vielzahl einzelner Geschichten, die den Grundbestand des Romans bilden, verschiedene moralisch-gesellschaftliche Komplexe dar: Erwähnung verdienen hier besonders die im bäuerlichen Milieu spielende Liebesgeschichte Jacques’, das entscheidend von aristokratischen Interessen geprägte Liebeserlebnis des Herrn, vor allem aber auch die Erzählung von der Liebe und der Rache der Madame de la Pommeraye, die auf Grund ihrer inneren Geschlossenheit und literarischen Qualität einen ganz besonderen Platz einnimmt.
    Immerhin wird dem Leser über ihn so nach und nach mitgeteilt, daß er ein Bauernjunge ist, amüsante Liebeserfahrungen gemacht und eine Soldaten- und Bedientenlaufbahn hinter sich hat. Der Herr hingegen führt recht eigentlich nur ein Schattendasein. Uber ihn erfährt der Leser so gut wie nichts. Seine Funktion besteht vor allem darin, Jacques die Stichworte zu seinen philosophischen Exkursen zu liefern. Er selbst ist zwar Anhänger der Willensfreiheit, besitzt aber sonst keine fest umrissene Philosophie. Interessant ist er eigentlich nur als der Herr von Jacques, von ihm getrennt wäre er ziemlich unwichtig. Trotz der Schicksalsgläubigkeit Jacques’ liegt die Tatbereitschaft bei diesem. Der Herr dagegen ist schwächlich und unentschlossen. Anders als in früheren Romanen, wie zum Beispiel in Lesages Gil Blas oder in Marivaux’ Paysan parvenu, wo plebejische Helden in Anpassung an die korrupten Gepflogenheiten der herrschenden Schichten in diese aufsteigen, bleibt Jacques hier Knecht, während der Herr ebenfalls Herr bleibt.
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    Damit gelangt das einfache Volk in seinen Gesichtskreis, mit dessen aktiver Lebenseinstellung, dessen Sehnsüchten und Bestrebungen sich um diese Zeit eine breite demokratisch gesinnte Schicht des mittleren Bürgertums, als dessen Sprecher Diderot auftritt, noch zu identifizieren vermag. Literarisch zur Geltung kommt diese neue soziale Perspektive insbesondere in Diderots Erzählung Les deux amis de Bourbonne (geschrieben 1770; „Die beiden Freunde aus Bourbonne“) und in Jacques le fataliste et son maître (geschrieben Anfang der siebziger Jahre; „Jacques der Fatalist und sein Herr“).
    Unter den Bedingungen der bestehenden Klassenherrschaft kann nur die unterdrückte Klasse den Sinn des menschlichen Lebens hochhalten.“80 Der Frage nach den moralischen und produktiven Kräften, die dem Volke, den einfachen Menschen eigen sind und die für eine Erneuerung der Gesellschaft im bürgerlichen Sinne aktiviert werden müssen, geht Diderot weiter in seinem Roman Jacques le Fataliste nach.
    In der ungekünstelten Erzählung Jacques’ über seine Liebesabenteuer finden sich viele Anklänge an den offenherzigen Humor eines Rabelais. Seine fatalistische Philosophie ist zugleich Ausdruck eines unerschütterlichen Optimismus, in dem sich letztlich der Glaube des Bürgertums an den gesellschaftlichen Fortschritt manifestiert.
    Daneben gibt es noch eine Reihe andere Erzählungen und Episoden aus dem niederen und gehobenen bürgerlichen Milieu sowie aus dem Umkreis der Kirche, wobei letztlich immer moralische Fragen in den Vordergrund treten, die in ihrer sozialen Bedingtheit gesehen werden. Die Weltanschauung Jacques’, des Faktotums seines Herrn, des Dieners für alles, ist der materialistische Determinismus, wonach unser Fühlen, Denken, Handeln völlig von der Außenwelt, von der objektiven Notwendigkeit bestimmt wird.
    Verbürgt ist aber seine Zugehörigkeit zu den plebejischen Schichten, und insofern ist er Diener des Herrn, Widerpart der Herrschenden, Repräsentant des dritten Standes. Immerhin wird dem Leser über ihn so nach und nach mitgeteilt, daß er ein Bauernjunge ist, amüsante Liebeserfahrungen gemacht und eine Soldaten- und Bedientenlaufbahn hinter sich hat. Der Herr hingegen führt recht eigentlich nur ein Schattendasein. Uber ihn erfährt der Leser so gut wie nichts. Seine Funktion besteht vor allem darin, Jacques die Stichworte zu seinen philosophischen Exkursen zu liefern. Er selbst ist zwar Anhänger der Willensfreiheit, besitzt aber sonst keine fest umrissene Philosophie. Interessant ist er eigentlich nur als der Herr von Jacques, von ihm getrennt wäre er ziemlich unwichtig. Trotz der Schicksalsgläubigkeit Jacques’ liegt die Tatbereitschaft bei diesem. Der Herr dagegen ist schwächlich und unentschlossen. Anders als in früheren Romanen, wie zum Beispiel in Lesages Gil Blas oder in Marivaux’ Paysan parvenu, wo plebejische Helden in Anpassung an die korrupten Gepflogenheiten der herrschenden Schichten in diese aufsteigen, bleibt Jacques hier Knecht, während der Herr ebenfalls Herr bleibt.
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    Wenige Jahre später hat die Französische Revolution erwiesen, wie sehr die gesellschaftlichen Widersprüche, die Diderot gerade in seinem letzten Roman so scharf ins Licht rückte, zur Lösung drängten.
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    In der ungekünstelten Erzählung Jacques’ über seine Liebesabenteuer finden sich viele Anklänge an den offenherzigen Humor eines Rabelais. Seine fatalistische Philosophie ist zugleich Ausdruck eines unerschütterlichen Optimismus, in dem sich letztlich der Glaube des Bürgertums an den gesellschaftlichen Fortschritt manifestiert.
    2 references
    Diderots philosophischer Roman Jacques le Fataliste ist in doppelter Hinsicht bedeutsam: als literarische Glanzleistung, die der Wirklichkeitsgestaltung in der Erzählprosa neue Wege gewiesen hat, und als Gipfelleistung aufklärerischen Denkens und dialektischer Erfassung gesellschaftlicher Zusammenhänge gegen Ende des Ancien régime.
    Diderot gelingt der Schritt vom traditionellen Konzept der spätaufklärerischen Romanliteratur mit ihrem ausgeprägten moralisierenden Charakter - wie es noch seinen Erzählwerken La Religieuse und Les deux amis de Bourbonne zugrunde lag - zu einer dialektischen Gestaltungsweise im Neveu de Rameau und im Jacques, wo die aufklärerische Moral nicht mehr exempelhaft vorgetragen, sondern im Für und Wider von Handlungen und Dialogen gleichsam aus der Betrachtung der Wirklichkeit gewonnen wird.
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    Tieck und auch in wesentlich knapperer Form hatte Denis Diderot die Relativität von Empfindsamkeit und Libertinage in einer Erzählung verdeutlicht: es handelt sich um die berühmte Geschichte der Marquise de la Pommeraye, die als einzige halbwegs zusammenhängende eingeschobene Erzählung in Jacques Je fataliste (entstanden ab 1771, teilweise veröffentlicht ab 1778) publiziert ^rde. Der Liebeskampf zwischen Mme de la Pommeraye und dem Marquis des Arcis ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert.
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    Daneben gibt es noch eine Reihe andere Erzählungen und Episoden aus dem niederen und gehobenen bürgerlichen Milieu sowie aus dem Umkreis der Kirche, wobei letztlich immer moralische Fragen in den Vordergrund treten, die in ihrer sozialen Bedingtheit gesehen werden. Die Weltanschauung Jacques’, des Faktotums seines Herrn, des Dieners für alles, ist der materialistische Determinismus, wonach unser Fühlen, Denken, Handeln völlig von der Außenwelt, von der objektiven Notwendigkeit bestimmt wird.
    1 reference
    Eine frivole Erotik wird durch die Kraft des echten Gefühls überwunden. Als einer der ersten hat Schiller die literarische Bedeutung dieser Novelle erkannt und sie unterdem Titel Merkwürdiges Beispiel einer weiblichen Rache ins Deutsche übersetzt. Daneben gibt es noch eine Reihe andere Erzählungen und Episoden aus dem niederen und gehobenen bürgerlichen Milieu sowie aus dem Umkreis der Kirche, wobei letztlich immer moralische Fragen in den Vordergrund treten, die in ihrer sozialen Bedingtheit gesehen werden. Die idealistische Moral mit ihrer Betonung der Innerlichkeit und der inneren Freiheit hält er für falsch.
    1 reference
    Tieck und auch in wesentlich knapperer Form hatte Denis Diderot die Relativität von Empfindsamkeit und Libertinage in einer Erzählung verdeutlicht: es handelt sich um die berühmte Geschichte der Marquise de la Pommeraye, die als einzige halbwegs zusammenhängende eingeschobene Erzählung in Jacques Je fataliste (entstanden ab 1771, teilweise veröffentlicht ab 1778) publiziert ^rde.
    2 references
    Diderots philosophischer Roman Jacques le Fataliste ist in doppelter Hinsicht bedeutsam: als literarische Glanzleistung, die der Wirklichkeitsgestaltung in der Erzählprosa neue Wege gewiesen hat, und als Gipfelleistung aufklärerischen Denkens und dialektischer Erfassung gesellschaftlicher Zusammenhänge gegen Ende des Ancien régime.
    Wenige Jahre später hat die Französische Revolution erwiesen, wie sehr die gesellschaftlichen Widersprüche, die Diderot gerade in seinem letzten Roman so scharf ins Licht rückte, zur Lösung drängten.
    1 reference
    Diderot stellt mit der Vielzahl einzelner Geschichten, die den Grundbestand des Romans bilden, verschiedene moralisch-gesellschaftliche Komplexe dar: Erwähnung verdienen hier besonders die im bäuerlichen Milieu spielende Liebesgeschichte Jacques’, das entscheidend von aristokratischen Interessen geprägte Liebeserlebnis des Herrn, vor allem aber auch die Erzählung von der Liebe und der Rache der Madame de la Pommeraye, die auf Grund ihrer inneren Geschlossenheit und literarischen Qualität einen ganz besonderen Platz einnimmt.
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    Jacques kannte weder das Wort Laster noch das Wort Tugend.82 Das hindert ihn jedoch nicht, das Rechte zu tun.
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    Große Beachtung findet in der Forschung auch die Umkehrung des Herr-Diener-Verhältnisses: der scharfsinnige, gewitzte Jacques ist seinem Herrn weit überlegen. Schließlich entfaltet Diderot auf dem Ritt durch Frankreich ein breites Spektrum sozialer Unterschiede.
    10 references
    Mit der Hervorkehrung der Widersprüchlichkeit der verschiedenen sozialen, moralischen und philosophischen Standpunkte und Anschauungen relativiert Diderot im Roman zugleich den Erzählerstandpunkt und die Standpunkte der handelnden Personen.
    Der um 1771-1773 geschriebene Roman Jacques le fataliste et son maître präsentiert sich als Gespräch zwischen dem Diener Jacques und seinem Herrn, die durch Frankreich reiten und sich dabei über Willensfreiheit und Fatalismus unterhalten.
    Zusätzlich zu seiner Herausgebertätigkeit für die „Encyclopédie“, für die er selbst über tausend Artikel schreibt, verfaßt Diderot fundamentale dramentheoretische Abhandlungen zur Reform der Schauspielkunst und zum bürgerlichen Trauerspiel (Art. 114), das er selbst in seinen Theaterstücken umzusetzen versucht, ferner bedeutende kunsttheoretische und philosophische Schriften sowie ein erzähl-theoretisch innovatives Romanœuvre, das etwa durch dialogische Erzählstrukturen oder Einmischungen des Erzählers bereits auf den modernen Roman vorausweist, thematisch aber der Gesellschaftskritik der Aufklärung verpflichtet bleibt („Le neveu de Rameau“, um 1761/62 begonnen; „Jacques le fataliste et son maître“, um 1771-73 verfaßt).
    In Texten wie den Lettres persanes, Zadig, Candide, La Nouvelle Héloïse, Jacques le fataliste werden philosophisch-wissenschaftliche Inhalte auf unterhaltsame Art und Weise, transponiert ins Medium der romanesken Fiktion, vermittelt.
    Daher kommt es im 18. Jahrhundert zu großen Diskussionen über den Fatalismus und die Willensfreiheit beziehungsweise auch über die Existenz des Bösen in der Welt (Theodizee-Problem). Diese Diskussionen finden auch ihren Niederschlag in den Romanen und Erzählungen der Zeit (vgl. Zadig ou la destinée, Candide ou l’optimisme oder eben Jacques le fataliste).
    Was sich also an Jacques le fataliste zeigen lässt, ist eine Gegenstrebigkeit von Literatur und Philosophie.
    Wie schon in Voltaires Candide, werden auch in diesem Roman philosophische Positionen auf die lebensweltliche Probe gestellt.
    Zudem sind die scheinbar zwanglose episodenhafte Struktur des Romans und seine verschachtelten Abschweifungen durch die Publikationsform als Fortsetzungsroman in der Correspondance littéraire bedingt. Der titelgebende Fatalismus bezieht sich auf das kausaldeterministische Weltbild der Stoa.
    Zeitgenössisch freilich verweist die Philosophie des Romans, die in effektvoll-humoristischem Gegensatz zu seiner Struktur steht, auf Humes Kritik am Kausalitätsprinzip.
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    In der ungekünstelten Erzählung Jacques’ über seine Liebesabenteuer finden sich viele Anklänge an den offenherzigen Humor eines Rabelais.
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    Diderot stellt mit der Vielzahl einzelner Geschichten, die den Grundbestand des Romans bilden, verschiedene moralisch-gesellschaftliche Komplexe dar:
    Mit der Hervorkehrung der Widersprüchlichkeit der verschiedenen sozialen, moralischen und philosophischen Standpunkte und Anschauungen relativiert Diderot im Roman zugleich den Erzählerstandpunkt und die Standpunkte der handelnden Personen.
    Diderot gelingt der Schritt vom traditionellen Konzept der spätaufklärerischen Romanliteratur mit ihrem ausgeprägten moralisierenden Charakter – wie es noch seinen Erzählwerken La Religieuse und Les deux amis de Bourbonne zugrunde lag – zu einer dialektischen Gestaltungsweise im Neveu de Rameau und im Jacques, wo die aufklärerische Moral nicht mehr exempelhaft vorgetragen, sondern im Für und Wider von Handlungen und Dialogen gleichsam aus der Betrachtung der Wirklichkeit gewonnen wird.
    In ihr lässt sich, entlastet von tatsächlichen Konsequenzen, ästhetisch inszenieren und ausprobieren, was moralisch und politisch (nicht) wünschenswert und was überhaupt moralisch relevant ist. In diesen Kontext gehören vor allem dialogische Erzähltexte des ethischen Pluralisten Diderot, insbesondere Le neveu de Rameau, aber auch die in Jacques le fataliste eingebetteten, ethisch oft in einen unauflösbaren Widerspruch mündenden Erzählungen, die ›contes moraux‹ und ihr Pendant, die ›contes immoraux‹, und vor allem das Werk des Marquis de Sade, eine gewaltige und gewalttätige Verkehrung aufklärerischer Moral, die die literarischen Neuerungen der Aufklärung subversiv instrumentalisiert.
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    Indem Diderot in diesem gesellschaftskritischen Werk die Abhängigkeit des Herrn von seinem Knecht einprägsam demonstriert, enthüllt er im weiteren Sinne die Unproduktivität und Funktionslosigkeit der herrschenden Klasse.
    Zusätzlich zu seiner Herausgebertätigkeit für die „Encyclopédie“, für die er selbst über tausend Artikel schreibt, verfaßt Diderot fundamentale dramentheoretische Abhandlungen zur Reform der Schauspielkunst und zum bürgerlichen Trauerspiel (Art. 114), das er selbst in seinen Theaterstücken umzusetzen versucht, ferner bedeutende kunsttheoretische und philosophische Schriften sowie ein erzähl-theoretisch innovatives Romanœuvre, das etwa durch dialogische Erzählstrukturen oder Einmischungen des Erzählers bereits auf den modernen Roman vorausweist, thematisch aber der Gesellschaftskritik der Aufklärung verpflichtet bleibt („Le neveu de Rameau“, um 1761/62 begonnen; „Jacques le fataliste et son maître“, um 1771-73 verfaßt).
    Daraus resultiert die Strukturlosigkeit der Gattung, welche zum Beispiel in folgendem Zitat aus Diderots Jacques le fataliste angesprochen wird:
    Indem der Text zum einen die Instanzen der narrativen Kommunikation so deutlich markiert und indem er zum anderen die Prämissen der Informationsvergabe (Neugierde des Lesers, auf die der Erzähler in irgendeiner Form reagiert) sichtbar macht, indem er schließlich das übliche Funktionieren solcher Kommunikation behindert, legt der Text die von Erzähltexten üblicherweise verwendeten Verfahren bloß und führt sie zugleich ad absurdum.
    Auch in Jacques le fataliste wird eine solche Kritik geübt.
    Zeitgenössisch freilich verweist die Philosophie des Romans, die in effektvoll-humoristischem Gegensatz zu seiner Struktur steht, auf Humes Kritik am Kausalitätsprinzip.
    Zeitgenössisch freilich verweist die Philosophie des Romans, die in effektvoll-humoristischem Gegensatz zu seiner Struktur steht, auf Humes Kritik am Kausalitätsprinzip. Wenn Hume Kausalität im Sinne eines ›weil‹ (›propter hoc‹) ersetzt durch bloßes Aufeinanderfolgen im Sinne eines ›danach‹ (›post hoc‹), so überbietet der Erzähler diese skeptische Infragestellung des traditionellen Kausalitätsprinzips, indem er, seine Erzählung fortlaufend dementierend, auch noch das ›post hoc‹ zweifelhaft erscheinen lässt.
    3 references
    Mit beiden Denkmodellen bestens vertraut, ja selbst zwischen ihnen hin und her gerissen, ringt er sich zu einer ironischen Position durch und ist damit, wie überhaupt mit Jacques le fataliste, seinen Zeitgenossen weit voraus.
    Wie schon in Voltaires Candide, werden auch in diesem Roman philosophische Positionen auf die lebensweltliche Probe gestellt. Die Geschichte von Jacques und seinem Herrn (einschließlich der eingebetteten Geschichten) wird ergänzt durch eine übergeordnete Erzählebene, auf der eine weitere Erzählerfigur mit einer schattenhaften Leserfigur über die Geschichte von Jacques und seinem Herrn nachdenkt, wobei der lineare Zeitverlauf auf beiden Ebenen gestört und außer Kraft gesetzt wird. Auf der übergeordneten Ebene werden die Gattungserwartungen des Lesers an einen Roman parodiert, wird die Unzuverlässigkeit des Erzählens transparent gemacht und werden Intertextualität und Fiktionalität ironisch thematisiert.
    Als eigentliche Pointe erscheint die Konkurrenz zwischen Jacques’ fatalistischen Erwartungs- und Deutungsschemata und der unzuverlässigen Regie des erzählten Geschehens durch eine so gar nicht metaphysische, sondern durch Ironie demontierte Erzählerfigur auf der übergeordneten Ebene.
    1 reference
    In ihr lässt sich, entlastet von tatsächlichen Konsequenzen, ästhetisch inszenieren und ausprobieren, was moralisch und politisch (nicht) wünschenswert und was überhaupt moralisch relevant ist. In diesen Kontext gehören vor allem dialogische Erzähltexte des ethischen Pluralisten Diderot, insbesondere Le neveu de Rameau, aber auch die in Jacques le fataliste eingebetteten, ethisch oft in einen unauflösbaren Widerspruch mündenden Erzählungen, die ›contes moraux‹ und ihr Pendant, die ›contes immoraux‹, und vor allem das Werk des Marquis de Sade, eine gewaltige und gewalttätige Verkehrung aufklärerischer Moral, die die literarischen Neuerungen der Aufklärung subversiv instrumentalisiert.
    4 references
    Nicht nur in seinen Dialogen inszeniert Diderot eine Begegnung von wissenschaftlich-philosophischer mit poetischer Rede, sondern auch in seinem Roman Jacques le fataliste, der nun zu betrachten ist.
    Jacques le fataliste ist also ein Text, der die beim Umgang mit Texten wirksam werdenden kommunikativen Konventionen auf die Ebene des Bewusstseins hebt.
    Daher kommt es im 18. Jahrhundert zu großen Diskussionen über den Fatalismus und die Willensfreiheit beziehungsweise auch über die Existenz des Bösen in der Welt (Theodizee-Problem). Diese Diskussionen finden auch ihren Niederschlag in den Romanen und Erzählungen der Zeit (vgl. Zadig ou la destinée, Candide ou l’optimisme oder eben Jacques le fataliste).
    Was sich also an Jacques le fataliste zeigen lässt, ist eine Gegenstrebigkeit von Literatur und Philosophie.
    2 references
    In Texten wie den Lettres persanes, Zadig, Candide, La Nouvelle Héloïse, Jacques le fataliste werden philosophisch-wissenschaftliche Inhalte auf unterhaltsame Art und Weise, transponiert ins Medium der romanesken Fiktion, vermittelt.
    Wie bereits angedeutet, sprengt Jacques le Fataliste alle Formen und Regeln des traditionellen Romans. Auf Fabel und kontinuierliche Handlung wurde verzichtet. Mit der Hervorkehrung der Widersprüchlichkeit der verschiedenen sozialen, moralischen und philosophischen Standpunkte und Anschauungen relativiert Diderot im Roman zugleich den Erzählerstandpunkt und die Standpunkte der handelnden Personen.
    2 references
    In Texten wie den Lettres persanes, Zadig, Candide, La Nouvelle Héloïse, Jacques le fataliste werden philosophisch-wissenschaftliche Inhalte auf unterhaltsame Art und Weise, transponiert ins Medium der romanesken Fiktion, vermittelt.
    Jacques le fataliste et son maître erscheint 1778–1780 in mehreren Lieferungen in der Correspondance littéraire, auch dieser Text dann zunächst in einer deutschen Übersetzung (durch Mylius 1792), bevor er 1796 postum in der französischen Fassung publiziert wird. Der lange, dialogisch geprägte Erzähltext lässt sich als großes Experiment zur Untersuchung von Fiktionalität und Erzählkunst begreifen – experimentell eingesetzt werden paradox ineinander verschachtelte Fiktionen, Sprünge zwischen Erzählebenen und ironische Intertextualität.
    2 references
    Indem der Text zum einen die Instanzen der narrativen Kommunikation so deutlich markiert und indem er zum anderen die Prämissen der Informationsvergabe (Neugierde des Lesers, auf die der Erzähler in irgendeiner Form reagiert) sichtbar macht, indem er schließlich das übliche Funktionieren solcher Kommunikation behindert, legt der Text die von Erzähltexten üblicherweise verwendeten Verfahren bloß und führt sie zugleich ad absurdum.
    Wo er erzählt, ist er sehr kurz, fast zu kurz; sobald irgend möglich, geht er zum Dialog über; diesen handhabt er mit seltener Meisterschaft; In der Religieuse erzählt die Nonne ihre Schicksale in der ersten Person;
    2 references
    Jacques le fataliste et son maître erscheint 1778–1780 in mehreren Lieferungen in der Correspondance littéraire, auch dieser Text dann zunächst in einer deutschen Übersetzung (durch Mylius 1792), bevor er 1796 postum in der französischen Fassung publiziert wird. Der lange, dialogisch geprägte Erzähltext lässt sich als großes Experiment zur Untersuchung von Fiktionalität und Erzählkunst begreifen – experimentell eingesetzt werden paradox ineinander verschachtelte Fiktionen, Sprünge zwischen Erzählebenen und ironische Intertextualität.
    In diesen Kontext gehören vor allem dialogische Erzähltexte des ethischen Pluralisten Diderot, insbesondere Le neveu de Rameau, aber auch die in Jacques le fataliste eingebetteten, ethisch oft in einen unauflösbaren Widerspruch mündenden Erzählungen, die ›contes moraux‹ und ihr Pendant, die ›contes immoraux‹, und vor allem das Werk des Marquis de Sade, eine gewaltige und gewalttätige Verkehrung aufklärerischer Moral, die die literarischen Neuerungen der Aufklärung subversiv instrumentalisiert.
    4 references
    Jacques le fataliste et son maître erscheint 1778–1780 in mehreren Lieferungen in der Correspondance littéraire, auch dieser Text dann zunächst in einer deutschen Übersetzung (durch Mylius 1792), bevor er 1796 postum in der französischen Fassung publiziert wird. Der lange, dialogisch geprägte Erzähltext lässt sich als großes Experiment zur Untersuchung von Fiktionalität und Erzählkunst begreifen – experimentell eingesetzt werden paradox ineinander verschachtelte Fiktionen, Sprünge zwischen Erzählebenen und ironische Intertextualität.
    Zeitgenössisch freilich verweist die Philosophie des Romans, die in effektvoll-humoristischem Gegensatz zu seiner Struktur steht, auf Humes Kritik am Kausalitätsprinzip.
    Wie bereits angedeutet, sprengt Jacques le Fataliste alle Formen und Regeln des traditionellen Romans. Auf Fabel und kontinuierliche Handlung wurde verzichtet. Mit der Hervorkehrung der Widersprüchlichkeit der verschiedenen sozialen, moralischen und philosophischen Standpunkte und Anschauungen relativiert Diderot im Roman zugleich den Erzählerstandpunkt und die Standpunkte der handelnden Personen.
    Entscheidende Impulse zu einem selbstbezüglichen, experimentellen und humoristischen Erzählen gehen im 18. Jh. von England aus (Henry Fielding) und gipfeln in Laurence Sternes Tristram Shandy (1759–1767) und Diderots ironisch darauf bezogenem Roman Jacques le fataliste et son maître.
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    der Herausgeber liefert unter mehreren ihm angeblich handschriftlich vorliegenden Schlussversionen des Romans auch eine ironisch erotische à la Sterne.